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Bilanz zur Lebensmittelverschwendung im LEH

Eine aktuelle Erhebung bestätigt: Nahrungsmittelverluste im LEH sind auf geringem Niveau. Dennoch gehen durch die Verlustmenge fast 2,5 Milliarden Euro Umsatz verloren.

Von Sibylle Menzel | Fotos: Pixabay

Im Rahmen des Dialogforums Groß- und Einzelhandel zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung hat das Johann Heinrich von Thünen-Institut eine aktuelle Erfassung vorgelegt. Stand der Dinge: Die Menge der Produkte, die im Jahr 2019 nicht mehr verkauft werden konnte, lag bei 418.000 Tonnen. Zieht man die Spenden an karitative Einrichtungen ab, wurden nur noch 290.000 Tonnen einer Abfallverwertung zugeführt.

Der Thünen-Report bestätige bisherige Untersuchungen, nach denen im LEH geringe Verluste entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette anfallen, so Franz-Martin Rausch, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH). Sie seien aber auch kein Grund zur Freude. "Hinter dieser Verlustmenge stecken Abschreibungen in Höhe von fast 2,5 Milliarden Euro. Sowohl dieser Umsatzverlust als auch die umsonst verbrauchten Ressourcen schmerzen", kommentiert Rausch.

Daneben zieht das Dialogforum eine positive Zwischenbilanz zum Engagement des beteiligten Handels: Alle 21 Mitglieder haben die Vorgaben für eine Beteiligung erfüllt. Verbindlich sind für die Unternehmen eine Datenerfassung im eigenen Unternehmen und eine Kooperation mit einer sozialen Einrichtung. Insgesamt setzen die Unternehmen 156 Maßnahmen um: 70 zur Optimierung interner Prozesse, 49 an den Schnittstellen zu Lieferanten und 37 zur Verbesserung der Lebensmittelweitergabe.

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