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OTC-Markt schwächelt

Der OTC-Markt hat 2010 sein Vorjahresniveau leicht unterschritten, dies teilt das Marktforschungsinstitut Nielsen mit. Für die negative Entwicklung seien rückläufige Zahlen zwischen Oktober und Dezember verantwortlich. Großer Verlierer im OTC-Markt ist der Lebensmitteleinzelhandel.

Offizin-Apotheken, Lebensmitteleinzelhandel (inklusive Drogeriemärkte) und Apotheken-Versandhandel setzten 2010 ein Prozent weniger mit nicht-rezeptpflichtigen Arzneimitteln um als im Vorjahr. Das Umsatzvolumen betrug 7,852 Milliarden Euro. Das Absatzvolumen mit 1,352 Milliarden verkaufter Verpackungen lag sogar zwei Prozent unter dem Vorjahrsniveau. Dabei verlief die Entwicklung für fast alle Vertriebskanäle negativ – mit Ausnahme des Apotheken-Versandhandels.

Die Offizin-Apotheken legten mit einem nahezu gehaltenen Umsatzvolumen von rund fünf Milliarden Euro und mit einem Absatzminus von knapp einem Prozent ein vergleichsweise stabiles Ergebnis vor. Bei Lebensmitteleinzelhandel und Drogeriemärkten dagegen verlief die Entwicklung enttäuschend (Umsatz: -2,9 Prozent, Absatz: -3,1 Prozent). Auch das Wachstum der Internet-Apotheken schwächt sich laut Einschätzung von Nielsen inzwischen  ab. Im abgelaufenen Jahr steigerte der  Versandhandel seine Umsätze aber noch um 4,5 Prozent auf knapp 560 Mio. Euro, die Absätze stiegen um 7,4 Prozent.

Zur aktuell schwachen Performance des Marktes trug besonders das vierte Quartal mit einem Umsatzminus von 2,6 Prozent (Absatz: -3,7 Prozent) bei. Bei den Erkältungs-, Husten- und Grippemittel sowie Schmerzmittel und Vitaminen schwächte die sinkende Nachfrage das Geschäft. Zuwächse gab es dagegen bei den Produkten gegen Gelenk- und Muskelschmerzen. Hier stiegen die Absätze leicht (2,2 Prozent), die Umsätze in beträchtlich höherem Umfang (7,5 Prozent). Ursache dafür könnte der frühe Wintereinbruch im letzten Quartal 2010 gewesen sein. Dieser führte jedoch nicht zu einem dramatischen Anstieg der Erkältungskrankheiten.

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