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Aldi Süd startet mit Kochboxen

Aldi Süd führt ab kommendem Montag Kochboxen in allen Filialen ein – zunächst im Rahmen einer viermonatigen Testphase. Während Lidl mit diesem Konzept bereits gescheitert ist, verzeichnen Lieferdienste wie HelloFresh ein deutliches Wachstum.

"Aldi Süd" "Kochbox"
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Von Nilofar Eschborn | Fotos: Unternehmen

Aldi Süd startet eine neue Testphase: Ab dem 24. Februar bietet der Discounter – zunächst für vier Monate - Kochboxen in allen Filialen an. Zum Start stehen Boxen für die Zubereitung von grünem Curry mit Kokosmilch, einer Tomaten-Paprikasuppe und Lasagne zur Verfügung. Danach wechseln die Gerichte monatlich. Bis zum 28.02.2020 kostet eine Box 3,33 Euro, danach 4,49 Euro.

Die Rezepte und Mengen in der Kochbox sind für zwei Personen ausgelegt und sollen auf diese Weise der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken. Zu jedem Gericht steht online zudem ein Video mit Kochanleitung zur Verfügung, das über einen QR-Code auf der Verpackung abgerufen werden kann. „Mit den Kochboxen wollen wir unseren Kunden die Möglichkeit geben, sich einfach ausgewogen zu ernähren und frisch zu kochen. Vielleicht schaffen wir es, mit den Boxen auch weniger ambitionierte Hobbyköche zu überzeugen“, sagt Christoph Wenig, Corporate Buying Director bei Aldi Süd.

Kochboxen – ein Erfolgsrezept?

Aldi Süd ist nicht der erste Discounter, der sich an Kochboxen in den Filialen probiert. Lidl hatte 2015 das Start-up Kochzauber übernommen und seitdem entsprechende Boxen mit Rezepten und Zutaten für zwei oder vier Personen in den Filialen angeboten. Zur Verfügung standen unter anderem vegetarische Boxen, Boxen für Familien mit Kindern sowie Weight Watchers-Boxen. Doch der erwartete Erfolg blieb aus, sodass das Konzept im März vergangenen Jahres eingestellt wurde. Der Markt habe sich nicht dynamisch genug entwickelt, erklärte Lidl in einem Statement.

Auch Rewe bietet an, alle Zutaten für ein Rezept in einer Box zusammenzustellen – allerdings über den Rewe Lieferservice. Genauer handelt es sich um eine Kooperation mit kochbar.de. Auf dieser Seite können sich Kunden ein Rezept aussuchen und auf den Button „Zutaten bestellen bei Rewe“ klicken. Daraufhin wird der Kunde in den Rewe-Shop weitergeleitet. Edeka definiert Kochbox-Ideen wiederum als Rezeptblatt mit entsprechend vorgefertigter Einkaufsliste, die online als PDF heruntergeladen und zum Einkaufen in den Supermarkt mitgenommen werden kann.

Lieferdienste verzeichnen Wachstum

HelloFresh und Marley Spoon haben sich gänzlich darauf spezialisiert, Kochboxen mit Rezepten und allen entsprechenden Zutaten nach Hause zu liefern – und das offenbar mit Erfolg. Insbesondere HelloFresh hatte zuletzt die Prognose für das Gesamtjahr 2019 erhöht: Erwartet wird ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 31 bis 33 Prozent und eine positive bereinigte EBITDA-Marge von 0,50 bis 1,75 Prozent.

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