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Beweis erbracht: Supermärkte haben Mehrwertsteuer-Senkung weitergegeben

Laut einer ifo-Untersuchung haben sich die Preise infolge der im Juli umgesetzten Mehrwertsteuer-Senkung um durchschnittlich zwei Prozent reduziert. Dabei gab es größere Preisreduzierungen bei Produktgruppen mit stärkerem Wettbewerb.

Von Mirko Jeschke | Fotos: Pixabay

Supermärkte haben die Senkung der Mehrwertsteuer zum 1. Juli fast vollständig an ihre Kunden weitergegeben. Die Preise sind um durchschnittlich 2 Prozent gesunken. Das geht aus einer Untersuchung des ifo Instituts hervor, die 60.000 Produkte im Online-Shop der Einzelhandelskette Rewe umfasst. Bei Produktgruppen mit stärkerem Wettbewerb habe die Mehrwertsteuer-Senkung größere Preisreduzierungen verursacht als bei Produktgruppen mit weniger intensivem Wettbewerb.

„Das ist überraschend, denn Studien zu anderen zeitweisen Umsatzsteuersenkungen zeigen, dass diese nur teilweise und im Zeitablauf zunehmend weniger weitergegeben wurden“, schreiben die Autoren Clemens Fuest, Florian Neumeier und Daniel Stöhlker weiter. Abzuwarten bleibe, wie sich die Preise entwickelten, wenn die Mehrwertsteuer am 1. Januar 2021 wieder mit dem regulären Satz erhoben würden. Es bestehe die Möglichkeit, dass die Preise dann stärker stiegen als sie vorher gesenkt worden seien – dieser Effekt habe sich bei einigen zeitweisen Senkungen in anderen Ländern eingestellt.

Die Preisdaten wurden automatisch aus dem Rewe-Online-Shop ausgelesen. Der Datensatz enthielt neben dem Preis den Namen des Produkts und der Produktgruppe. Die Preise im Online-Shop entsprachen dabei den Supermarktpreisen. Wo die Supermarktpreise über verschiedene Märkte variierten, verwendete das ifo Institut den kleinsten Produktpreis.

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