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Coronavirus: Umsatz mit Fertigsuppen mehr als verdoppelt

Die Angst der Verbraucher vor dem Coronavirus hält an. Während die einen Unternehmen wegen starker Umsatzeinbußen auf ein Konjunkturpaket der Bundesregierung hoffen, schlagen sich die Auswirkungen bei anderen bislang positiv in den Geschäftszahlen nieder.

"Corona" "Hamsterkäufe"
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Von Nilofar Eschborn | Fotos: RUNDSCHAU

Aufgrund anhaltender Hamsterkäufe seitens der Verbraucher sind die Verkaufsumsätze von flüssigen Fertigsuppen und -eintöpfen im Lebensmitteleinzelhandel in Kalenderwoche neun (24.2.-1.3.2020) um 112 Prozent im Vergleich zur Vorwoche gestiegen. Das bestätigt die Gesellschaft für Konsumforschung auf Anfrage der RUNDSCHAU. Entgegen einiger Medienberichte sind damit keine Tütensuppen gemeint, betont GfK-Handelsexperte Robert Kecskes.

Mit einem Plus von 80 Prozent im Vergleich zur Vorwoche wurden auch Gemüsekonserven deutlich stärker nachgefragt. Der Verkaufsumsatz von Teigwaren wie Nudeln stieg um 73 Prozent, der von Fisch- und Obstkonserven legte jeweils um 70 Prozent zu. Insgesamt verzeichnet der Lebensmittelhandel ein Umsatzplus von 14 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

„Auch wenn sich der Handel aktuell über das Umsatzplus freut, steht er zunehmend vor logistischen Herausforderungen", erklärt Kecskes. "Welche Nahrungsmittel werden in den nächsten Wochen nachgefragt? Wie sollten Warenbestellungen gestaltet werden? Genau zu wissen, wie Verbraucher ticken, kann diese Planung entscheidend erleichtern. Sollten die Ängste vor Quarantäne in den nächsten Wochen beispielsweise nachlassen, sind die privaten Regale in den Haushalten mit langlebigen Nahrungsmitteln voll belegt. Was dann sehr wahrscheinlich vielen Verbrauchern fehlt, sind frische Produkte wie frisches Obst und Gemüse und Wurst- und Fleischwaren, die dann verstärkt nachgefragt werden. Bleibt die Befürchtung vor einer Quarantäne in den eigenen vier Wänden jedoch weiter hoch, wird sich eine Nachfragesteigerung nach Frische-Produkten verzögern.“

"Corona" "Hamsterkäufe"
Die Hamsterkäufe halten in Deutschland aufgrund der Angst vor dem Coronavirus und einer möglichen Quarantäne weiter an.

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