Angesichts der Ausbreitung des Coronavirus debattiert die Obst- und Gemüsebranche über die Frage, wie mit Ware aus China verfahren werden soll. Nach Nachfrage der RUNDSCHAU bei den großen deutschen Handelsunternehmen erklärt die Rewe Group, man sehe "keinen Handlungsbedarf im Hinblick auf Importe aus China" und mache "grundsätzlich keine Angaben" darüber, welche Produkte in welchem Umfang aus China eingeführt werden. Bei Aldi Nord und Aldi Süd plant man ebenfalls aktuell keine Importstopps, das Unternehmen bezieht laut Presseabteilung Ingwer und Pomelo aus China.
Die Frage, ob eine Übertragung durch frisches Obst und Gemüse möglich ist, verunsichert die Branche besonders angesichts der anstehenden Fruit Logistica (5.-7. Februar). Man sorge sich in Bezug auf die Messe in Berlin, so der Deutsche Fruchthandelsverband (DFHV).
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hält es nach aktuellem Wissensstand für "unwahrscheinlich, dass importiere Waren wie importierte Lebensmittel oder Bedarfsgegenstände und Spielwaren, Werkzeuge, Computer, Kleidung oder Schuhe Quelle einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sein könnten.“ Das Virus habe eine "relativ geringe Umweltstabilität". Das Institut rät, die allgemeinen Hygieneregeln zu beachten.
Der zweitgrößte russische Lebensmittelhändler Magnit MGNT.MM hatte die Einfuhr von Obst und Gemüse wegen der Verbreitung des Coronavirus ausgesetzt, meldete nach Angaben von Reuters die russische Nachrichtenagentur RIA.