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Foodji gewinnt Investoren für sich

Verpflegungsautomat trifft selbstlernende Algorithmen. Das Münchner Start-up Foodji optimiert mithilfe von Technologien den Frischezustand von Convenience-Produkten in Essensautomaten. Auch die Verschwendung von Lebensmitteln wird auf diese Weise reduziert. Erste Investoren sind nun auf das Konzept aufmerksam geworden.

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Von Nilofar Eschborn | Fotos: Unternehmen

Intelligente Verpflegungsautomaten gefüllt mit frischen Convenience-Produkten an hochfrequentierten Standorten. Das fasst das Konzept des jungen Technologie-Unternehmens Foodji zusammen, das mithilfe von Algorithmen und digitalen Tools gegen Lebensmittelverschwendung vorgehen will. Jüngst konnte das Münchner Start-up einige Investoren von dem Konzept überzeugen. So schloss Foodji eine Finanzierung mit Handels- und Technologieexperten um den Bonial-/kaufDa-Gründer Christian Gaiser sowie dem European Angel Fund ab. Zur Höhe des Investments will sich das Start-up auf Nachfrage der RUNDSCHAU nicht äußern. In jedem Fall solle das neue Kapital aber zur Weiterentwicklung des Produktes und zum Ausbau des aktuell fünfköpfigen Teams verwendet werden.

Foodji wurde 2016 gegründet, operativ tätig ist das Start-up seit rund zwei Jahren. Das stärkste Sortimentskriterium: ultrafrische und hochqualitative Convenience-Produkte. Genauer reichen die angebotenen Produkte von Wraps, Bagels, Sandwiches oder Salaten nationaler Marktführer bis hin zu vollwertigen Lunch-Bowls und Suppen regionaler Anbieter.

Algorithmen für mehr Frische

Frische in Automaten zu gewähren, ist eine Herausforderung, der das technologiegetriebene Start-up mit Algorithmen begegnet. „Foodji entwickelt intelligente Verpflegungsautomaten, die vernetzt mit der Cloud kommunizieren“, erklärt der Investor Christian Gaiser. Dabei verbinde das Team die Standards aus der mobilen App-Ökonomie und der dynamischen Cloud-Technologie mit klassischen Vending-Automaten. So kann das Unternehmen auf Basis von Machine Learning Algorithmen Nachfragen vorhersagen, nach der die Automaten befüllt werden, und Lieferketten steuern sowie planen.

Wenn doch mal zu viele Produkte im Automaten bereit liegen, kommt der nächste Tech-Aspekt zum Tragen: Die Automaten sind mit digitalen Screens versehen, über die Preise dynamisch angepasst werden können, sodass sich die Produkte verkaufen, solange sie noch frisch sind. Das klare Ziel dabei: verhindern, dass Lebensmittel in der Tonne landen.

Produkt-Reservierung per App

Ebenfalls eine große Rolle im Konzept von Foodji spielt die gleichnamige App, über die Kunden Produkte in den Automaten für bis zu zwölf Stunden reservieren können. Beispielsweise im Unternehmens-eigenen Automaten, wenn zwischen Meetings keine Zeit für die Kantine bleibt. Oder im Fitnessstudio, das man oft mit Hunger verlässt, aber die Ernährungspläne mit ungesunden Snacks unterwegs nicht durchkreuzen will. So sollen auch hier die Foodji-Automaten bereitstehen, in denen man sich das gewünschte Produkt bereits vorab reservieren kann.

Deutlich wird: Die Zielgruppen von Foodji sind vielseitig. Co-Founder und CEO Felix Munte erläutert: „Mit Foodji bedienen wir die Nachfrage genau dort, wo sie heute schon besteht und bisher nicht ausreichend befriedigt werden kann: Büro, Fitnessstudio, Universität, Krankenhaus oder Flughafen. Dabei achten wir mit Hilfe unserer Foodji Cloud-Lösung besonders auf einen nachhaltigen Betrieb der Foodji PoS - die richtigen Mengen, um Foodwaste zu minimieren, optimierte Lieferzyklen, um CO2 zu vermeiden und mittelfristig auch Produktverpackungen ohne Plastikmüll.“

Zu bestehenden Kunden des Start-ups zählen bereits der Flughafen München, Lufthansa, Tesla, Bavaria Film, das Münchener Klinikum und Gambino Hotels.

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Technologie im Fokus: Foodji überzeugt erste Investoren mit selbstlernenden Algorithmen und digitalen Tools.
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Das Foodji-Gründerteam (von links): Nicolas Luig, Dr. Oliver Friedmann, Moritz Munte, Felix Munte und Daniel von Canal.
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Das Foodji-Gründerteam (von links): Nicolas Luig, Dr. Oliver Friedmann, Moritz Munte, Felix Munte und Daniel von Canal.

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