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Metro: Umsatz geht leicht zurück, Real-Verkauf schreitet planmäßig voran

Negative Wechselkurseffekte haben der Umsatz des Handelskonzerns Metro im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,6 Prozent auf 36,5 Milliarden Euro schrumpfen lassen. Flächenbereinigt wurde dagegen ein leichtes Umsatzplus von 0,7 Prozent erreicht. Der Umsatz der Verbrauchermarktkette Real, deren Verkauf laut Metro-Vorstandsvorsitzendem Olaf Koch planmäßig voranschreitet, ging indes um 2,3 Prozent bzw. 1,7 Prozent (flächenbereinigt) zurück.

Metro Real
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Metro

Der Umsatz des Handelskonzerns Metro ist im Geschäftsjahr 2017/18 aufgrund negativer Wechselkurseffekte um 1,6 Prozent auf 36,53 Milliarden Euro gesunken. Auf flächenbereinigter Basis wurde ein Umsatzplus von 0,7 Prozent ausgewiesen. Das berichtete EBITDA ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen belief sich auf knapp 1,4 Milliarden Euro und lag damit etwas unterhalb des Vorjahresergebnisses in Höhe von 1,44 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte hat sich das EBITDA ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen um 1,2 Prozent verbessert. Damit hat der Konzern seine angepassten Ziele erreicht. Die Anpassung der Ziele war im April 2018 erfolgt, weil sich die Erwartungen für das Geschäft in Russland eingetrübt hatten und der Zukunftstarifvertrag mit Verdi bei Real beendet worden war. Das Periodenergebnis nahm leicht um 0,9 Prozent auf 348 Millionen Euro zu.

„Das Geschäftsjahr 2017/18 war für die Metro AG insgesamt erfolgreich. Wir mussten eine Reihe von unerwarteten Hindernissen meistern, aber wir haben in vielen Bereichen erhebliche Fortschritte gemacht. In unserem Kerngeschäft Großhandel haben wir den Umsatz flächenbereinigt im fünften Jahr infolge gesteigert. Und auf dem Weg zu einer vollständigen Fokussierung auf das Großhandelsgeschäft sind wir einen großen Schritt vorangekommen“, sagt der Metro-Vorstandsvorsitzende Olaf Koch. „In Russland haben wir notwendige Maßnahmen eingeleitet, mit denen wir die Herausforderungen auf diesem Markt angehen und lösen. Bei Real haben wir die Voraussetzungen für eine erfolgreiche und unabhängige Zukunft geschaffen. Der Verkaufsprozess schreitet wie geplant voran. Für das nächste Jahr nehmen wir uns wieder viel vor. Die weitere Ausrichtung auf unsere Zielgruppen HoReCa und Trader sowie der Ausbau des Digitalgeschäfts stehen hier im Vordergrund.“

Laut dem Konzern schreitet der Verkaufsprozess von Real und einzelnen sonstigen Gesellschaften bzw. Vermögenswerten, den der Vorstand Mitte September 2018 angekündigt hat, wie geplant voran. Nach der Ankündigung des angestrebten Verkaufs wird das SB-Warenhausgeschäft zum 30. September 2018 als nicht fortgeführte Aktivität ausgewiesen. Für das Geschäftsjahr 2018/19 erfolgt die Prognose daher nur noch für den fortgeführten Bereich.

Der Umsatz von Real ging im Geschäftsjahr 2017/18 auch aufgrund von drei teilweise vorübergehenden Marktschließungen um 2,3 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro zurück. Flächenbereinigt verringerte er sich um 1,7 Prozent, was mit der anhaltenden warmen Witterung sowie einer temporären Beeinträchtigung der Warenverfügbarkeit im zweiten Halbjahr zusammenhing. Das EBITDA ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen von Real lag bei 143 Millionen Euro (Vorjahr: 154 Millionen Euro). Ein wesentlicher Grund für den Rückgang war die Kündigung des Zukunftstarifvertrags zwischen Real und Verdi. Sehr positiv entwickelte sich weiterhin der Online-Umsatz. Der Gross Merchandise Value, also der Bruttowarenwert über die Marktplatz-Plattform Real.de, wuchs im Geschäftsjahr 2017/18 um 90 Prozent auf 380 Millionen Euro.

Für das Geschäftsjahr 2018/19 rechnet Metro trotz des weiterhin herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds insbesondere in Russland mit einem Wachstum des Gesamtumsatzes von 1 bis 3 Prozent. Flächenbereinigt wird ebenfalls ein Zuwachs in dieser Größenordnung erwartet. Das EBITDA ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen soll dabei um 2 bis 6 Prozent gegenüber dem Berichtsjahr 2017/18 (1,24 Milliarden Euro) zurückgehen.

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