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Radeberger erreicht Umsatzwachstum um 12 Prozent

Die Radeberger Gruppe ist im vergangenen Jahr im Absatz leicht und im Umsatz zweistellig gewachsen, verwies jedoch in diesem Zusammenhang auf den Ausnahmesommer 2018. Dr. Niels Lorenz, Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe, prognostiziert indes schwierige Jahre für die deutsche Brauwirtschaft, sollte es ihr nicht gelingen, unter Idealbedingungen eine bessere Marktperformance abzuliefern.

Radeberger Niels Lorenz
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Von Mirko Jeschke | Fotos: Radeberger Gruppe

Die Radeberger Gruppe hat im Jahr 2018 im Absatz um rund zwei Prozent zugelegt. Der Umsatz von Deutschlands größter privater Brauereigruppe wuchs sowohl organisch als auch akquisitionsbedingt um insgesamt rund zwölf Prozent auf rund 2,2 Milliarden Euro. Neben dem Ausnahmesommer führt das Unternehmen diese Entwicklung auch auf eine erfolgreiche Marken- und Vertriebsarbeit zurück.

„Es stimmt, wettermäßig hätte es für uns Brauer nicht besser laufen können: Das waren ideale Voraussetzungen“, erläutert der Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe, Dr. Niels Lorenz. Doch er schränkt auch ein: „Nach den Superlativen, mit denen sich die Branche geradezu überschlug, ist am Jahresende trotzdem nur ein überaus zartes Wachstum im Inlands- wie im Gesamtbiermarkt geblieben. Die Jubelmeldungen erweisen sich damit als viel Lärm um (fast) nichts …“ Und weiter: „Vergleicht man die abgesetzten Mengen 2018 nicht mit dem ausgesprochen schwachen Vorjahr, sondern den Absätzen 2016, haben die deutschen Brauer sogar maßgeblich Absatz verloren.“

Laut dem Unternehmen war 2018 zwar in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmejahr, an den grundsätzlichen Herausforderungen der Branche hat es jedoch nichts geändert. „Wenn es der deutschen Brauwirtschaft nicht gelingt, unter Idealbedingungen eine bessere Marktperformance abzuliefern, lässt das nichts Gutes für die kommenden Jahre ahnen“, so Dr. Niels Lorenz. Denn in diesem Markt würden weiterhin nicht nur bekannte Themen wie massiver Kosten- und Investitionsdruck, Überkapazitäten, mangelnde Wertschöpfung oder überhöhte Aktionsanteile herrschen.

Wie von der Radeberger Gruppe frühzeitig prognostiziert, verschärfe die Digitalisierung die Situation weiter. Dr. Lorenz: „Die Brauer werden im Moment von zwei Seiten in die Zange genommen. Die strukturellen Marktthemen sind noch nicht gelöst, da drängen schon ganz andere Themen aufs Tapet: Neue Marktakteure und Spielregeln, veränderte Kundenerwartungen, andere Formen des Wettbewerbs …“ Deswegen sei umfassendes Umdenken und Veränderungsbereitschaft notwendig: „Wir alle müssen für den zukünftigen Markterfolg unsere Aufstellungen überprüfen, Tradiertes bewusst in Frage stellen, vermeintliche Komfortzonen verlassen und alles in allem wandlungsfähiger, mutiger werden …“

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