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Studie: Corona pusht Nachhaltigkeitstrend

Verbraucher legen in ihrem Kaufverhalten immer mehr Wert auf soziale Verantwortung und Umweltfreundlichkeit, wie eine Studie von Capgemini zeigt. Hersteller und Händler erleben mit nachhaltigen Produkten wiederum mehr Kundentreue und erhöhte Markenumsätze.

"Nachhaltigkeit"
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Von Nilofar Eschborn | Fotos: Pexels

Acht von zehn Verbrauchern überdenken ihr Kaufverhalten und legen mehr Wert auf soziale Verantwortung sowie Umweltfreundlichkeit. Zu diesem Ergebnis kommt das Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmen Capgemini in dem Report „Konsumgüter- und Einzelhandelsorganisationen: Wie Nachhaltigkeit Ihre Kunden glücklich macht“. Den Ergebnissen zufolge hat die Corona-Pandemie das Bewusstsein und Engagement für nachhaltigen Konsum dabei noch verstärkt.

Rund jeder zweite Verbraucher – in Deutschland sowie weltweit – wechselt zu weniger bekannten Marken, wenn diese nachhaltiger sind. Fast ebenso viele Verbraucher geben weltweit an, dass sie eine emotionale Bindung an Produkte oder Organisationen haben, die sie als nachhaltig wahrnehmen. Darüber hinaus erwägt mehr als die Hälfte der Befragten zunehmend lokale Produkte zu kaufen, die sie für sicherer und nachhaltiger halten.

Auch seitens der Industrie und des Handels macht sich das Potenzial von nachhaltigen Produkten bemerkbar: 77 Prozent der befragten Händler und Hersteller geben an, dass Nachhaltigkeit zu mehr Kundentreue führt, während 63 Prozent bestätigen, dass sie den Markenumsatz erhöht.

„Bislang haben viele Organisationen Nachhaltigkeit wie ein Nice-to-have behandelt", so Martin Arnoldy, Leiter Konsumgüter und Handel bei Capgemini in Deutschland. „Die Corona-Pandemie hat nun jedoch weltweit den Wunsch nach Authentizität und Verantwortung verstärkt, insbesondere bei großen Unternehmen. Gerade für die Eigenmarken unserer Supermärkte sehe ich daher eine echte Chance sich zu positionieren – das erhöht nebenbei bemerkt auch den Druck auf die Markenartikler, hier nachzuziehen.“

Nachhaltigkeit: Wissen und Bemühungen sind oft oberflächlich

Die Autoren des Reports betonen überdies, dass es eine deutliche Lücke zwischen dem gibt, was die Befragten glauben, über Nachhaltigkeit zu wissen, und dem, was sie tatsächlich davon verstehen. Das gelte sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen. Letztere bleiben beim Thema Nachhaltigkeit zudem eher oberflächlich. So geben drei von vier Unternehmen an, dass sie über eine Strategie, sowie die Infrastruktur und Ressourcen verfügen, um die Bemühungen um Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft voranzutreiben. Allerdings ist es weniger als einem Viertel gelungen, auch unternehmensweite, effektive Initiativen umzusetzen.

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