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Tönnies: Maßnahmenkatalog soll Betrieb sichern

Technische Neuerungen wie Luftfilter, erweiterte Hygienemaßnahmen und Umstrukturierungen bei der Tierhaltung sowie bei Unterkunft und Arbeitssituation der Mitarbeiter sollen bei Tönnies den Betrieb dauerhaft gewährleisten.

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Von Martina Kausch | Fotos: Unternehmen

Die Tönnies Gruppe hat die Produktionsbereiche in Rheda-Wiedenbrück schrittweise wieder geöffnet. Die Stadtverwaltung Rheda-Wiedenbrück hatte am vergangenen Freitag nach verschiedenen Tests den Produktionsstopp für Schlachtung und Zerlegung aufgehoben. Nach einem kurzen neuerlichen Stopp läuft der Betrieb nun, die Kapazität wurde aber gedrosselt.

Basis für die Öffnung seien "25 Sofortmaßnahmen" inklusive einem erweiterten Hygienekonzept, teilte das Unternehmen mit. So seien neue Lüftungsanlagen und dezentrale HEPA-Filtrationsgeräte in den Bereichen der Zerlegung installiert worden. Zum erweiterten Hygienekonzept zählen: wöchentliche Reihentestungen für alle Produktionsmitarbeiter, ein Adressmanagement zur betrieblichen Rückverfolgung der Beschäftigten, eine strikte Trennung von Mitarbeitern verschiedener Produktionsabteilungen bei Kantinenaufenthalten, eine höhere Anzahl an Schulungen für Mitarbeiter und verstärkte Kontrollen der Einhaltung von Abstandsregelungen und des Tragens eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes. Corona-Verantwortliche sollen die Kontrollgänge durchführen.

Zum 1. September 2020 wird Tönnies nach eigenen Angaben 1.000 Werkvertragsbeschäftigte in Rheda-Wiedenbrück direkt einstellen, bis Ende 2020 sei das Ziel, alle Mitarbeiter der Kernbereiche direkt beim Unternehmen anzustellen. Für diese Mitarbeiter will Tönnies neuen Wohnraum schaffen – zunächst in Rheda-Wiedenbrück, im Anschluss auch je nach Bedarf an anderen Standorten. Bis zum 1. September 2020 mietet Tönnies rund 400 Wohnplätze in Rheda-Wiedenbrück für die künftig Direktangestellten an. Zwei Wohnungsgesellschaften wurden laut Unternehmensmitteilung gegründet.

Tönnies verfolgt zudem das Ziel, die Produktion von Schweinefleisch künftig zu großen Teilen auf die Haltungsform 2 („Stallhaltung plus“) umzustellen, will das Angebot für die Haltungsform 3 („Außenklima“) auf 3.000 Schweine/Woche ausdehnen und fördert den Bau von Offenfrontställen. Diese Maßnahmen des Sofortprogramms werden als erstes in Rheda-Wiedenbrück umgesetzt, meldet der Konzern.

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