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Homann: Zurück zur alten Stärke

„Make Feinkost fine again.“ Dieser Slogan beschreibt die Vision der Homann Feinkostsalate, 2021 übernommen vom niederländischen Unternehmen Signature Foods. Fokus auf den Geschmack, Klasse statt Masse.

Manja Behrens Die Betriebswirtin schrieb ihre Diplomarbeit bei Homann. In den letzten Jahren arbeitete sie für Schwarmstedter und die Teutoburger Ölmühle. 2020 die Rückkehr zu Homann. Foto: Reinhard Rosendahl
Von Jenny Rommel | Fotos: Reinhard Rosendahl

Als Manja Behrens, Marketing Manager bei Homann, vor längerem die Chance erhielt, wieder für das Unternehmen zu arbeiten, da es dort einiges zu tun gebe, weckte das ihre Neugier. Denn: Die Marke war die erste, für die sie je tätig war. „Über ein Praxissemester bin ich bei Homann gelandet. Ich war dort rund sechs Jahre im Product Management.“ Dann wechselte sie, blieb dem Foodbereich aber treu. Vor drei Jahren kehrte die 44-Jährige dann dorthin zurück, wo für sie einst alles begann.

Fokus auf das Wesentliche

Nach der Übernahme der Homann Salate von Signature Foods vor eineinhalb Jahren wurde deren Produktion nach Losser an die niederländische Grenze verlegt. Die Dressings, Saucen und Fischprodukte werden jedoch weiterhin von der Homann Feinkost GmbH produziert. Nach der Übernahme wurden zudem die Beilagen- und Aufs-Brot-Salate auf den Prüfstand gestellt.

„Es geht um den Wiederaufbau. Zurück zur alten Stärke ist das Credo. Gerade eine Marke mit so viel Tradition ist mit Behutsamkeit anzufassen“, so Manja Behrens. Denn seit 1876 ist Homann für echtes Feinkost-Handwerk bekannt. „Das Alleinstellungsmerkmal ist für mich der Geschmack und dass wir im Feinkostbereich eine nationale Marke sind.“ Manja Behrens’ Ziel ist es daher weniger, das Unternehmen hip oder trendy zu machen. Sie will den Fokus auf den Geschmack legen: „Das leckerste Produkt in Deutschland zu sein, das ist unser Anspruch. Dem widmen wir viel Zeit.“ 

Für die studierte Betriebswirtin, die gerne in der Natur unterwegs ist und Kurztrips liebt, war die berufliche Laufbahn vorgezeichnet. Denn auch ihre Eltern arbeiteten im Foodbereich. Das Faszinierende für die gebürtige Sächsin an ihrem Job ist, „dass man seine Babys im Markt sieht“. 


"Das Know-how im Feinkostbereich von Signature Foods soll genutzt werden. Das Arbeiten am Produkt soll wieder unsere DNA werden."

Manja Behrens, Marketing Manager bei Homann


Stolz auf Meilensteine

Aufgrund aktueller Herausforderungen wird sehr bewusst eingekauft. „Genussmomente sind für Homann enorm wichtig. Wir nennen das den ‚kleinen Luxus im Alltag‘.“ Visionen für die Zukunft sind vor allem Nachhaltigkeit und Regionalität. Bereits im letzten Jahr hat man bei den Salaten zu 100 Prozent auf die Kartoffel aus Deutschland umgestellt, und ab April gibt es eine weitere Änderung: „Beim Metzger Fleischsalat sind wir die erste Marke, die auf Haltungsform zwei, auf das Tierwohlsiegel, geht. Diese qualitativen i-Tüpfelchen zeichnen uns aus.“ Zumal der Fleischsalat auch der erste Salat ist, der bei Homann vom Band lief. „Auch da eine Rückbesinnung: Was hat uns früher ausgemacht, wofür steht die Marke?“ Der Claim inhouse lautet daher: „Make Feinkost fine again.“

Qualität statt Quantität

Von April bis Juni plant das Unternehmen Overfill-Aktionen zur Kundenbindung. Im Frühjahr und Herbst erscheinen neue Produkte, die von Werbemaßnahmen am PoS begleitet werden sollen. Zum Start der Grillsaison bringt Homann unter anderem einen Rote-Bete-Salat auf den Markt, für Oktober sind Brotaufstriche geplant. Allerdings sollen die Neuheiten überschaubar bleiben. Denn das Unternehmen hat seine Top Ten Salate definiert, will sie breiter in die Märkte bringen. „Wir haben in den Außendienst investiert, um die Regionen stärker zu betreuen.“ Damit bei den Salat-vorlieben in den unterschiedlichen Regio-
nen keine Wünsche mehr offen bleiben.

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