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Kaiser's Tengelmann Gespräche gescheitert - Zerschlagung rückt näher

Kaiser's Tengelmann Eigentümer Karl-Erivan Haub hat die Verhandlungen mit Rewe und den anderen Klägern gegen die Ministererlaubnis zur Übernahme durch Edeka für gescheitert erklärt. Er will bereits kommende Woche mit der Abwicklung der verlustreichen Supermarktkette beginnen.

Haub nannte das Ende der Verhandlungen eine "sehr enttäuschende Nachricht". Er rechnet mit dem Verlust vieler Arbeitsplätze. In den mehr als 400 Filialen von Kaiser´s Tengelmann arbeiten noch 16.000 Menschen.

Zuerst hatte am Nachmittag Rewe das Scheitern der Verhandlungen bekannt gegegen. Danach folgte eine Stellungnahme von Edeka. Haub meldete sich als Dritter zu Wort und sagte, die Geschäftsführung von Kaiser's Tengemann werde umfassende Sozialplanverhandlungen für die Belegschaft aufnehmen.

Alain Caparros von Rewe sagte in seinem Statement, er sehe keinen ernsthaften Vorschlag für einen Kompromiss bei den Verhandlungen mit dem Konkurrenten Edeka und Kaiser's Tengelmann und erklärte die Gespräche für gescheitert. Rewe hatte gegen die Ministererlaubnis zur Übernahme durch Edeka geklagt. Diese Klage will Caparros ohne einen fairen Interessenausgleich nicht zurückziehen. Caparros ließ zunächst noch ein Türchen offen. Rewe sei nach wie vor bereit, die Kette zu übernehmen oder auch Filialen an andere Betreiber abzugeben. Es liege an Haub dem zuzustimmen.

Tengelmann ließ darauf wissen, dass eine "Aufteilung der Filialen bzw. Vertriebsregionen, wie dies von den Beschwerdeführern gefordert wurde", innerhalb der Ministererlaubnis nicht möglich sei. Eine solche Lösung würde ein "komplett neues Fusionskontrollverfahren beim Bundeskartellamt" erforderlich machen. Schon kommende Woche sollen ausgewählte Kaiser´s Tengelmann Unternehmensteile potentiellen Käufern angeboten werden.

 

 

 

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