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Lebensmittelspenden der Industrie werden immer wichtiger

Gemeinsam mit den Tafeln betont die Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie die Notwendigkeit von Lebensmittelspenden seitens der Industrie. Der LEH spendet zumehmend weniger - eigentlich aus erfreulichem Grund.

Von Sibylle Menzel | Fotos: AdobeStock/photka

Während die Zahl derjenigen, die auf Lebensmittelspenden angewiesen sind, immer weiterwachse, nehmen die Spenden von Seiten des Einzelhandels ab, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie (BVE) und des Dachverbands der Tafeln. Der grundsätzlich erfreuliche Hintergrund: Händler arbeiten daran, nachhaltiger zu werden und ihre Lebensmittelverluste zu reduzieren. Zum Beispiel durch besser angepasste Bestellungen, durch reduzierte Preise bei Waren mit kurzer Haltbarkeit oder durch die Zusammenarbeit mit Apps wie "Too good to go".

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass weniger Spenden für die Tafeln übrigbleiben - die Bedeutung von Lebensmittelspenden, die direkt von den Herstellern kommen, nehme also zu, erklären BVE und die Tafeln anlässlich der bundesweiten Aktionswoche Deutschland rettet Lebensmittel! vom 29.09. bis 06.10.2023.

Die Spenden kommen von vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen, aber auch von großen Herstellern, die in Deutschland produzieren. Zum Teil werden von den Betrieben sogar Extraschichten gefahren und Nahrungsmittel hergestellt, die komplett an die Tafeln geliefert werden.  Allerdings erfordern Großspenden aus der Industrie eine andere Logistik als die vielen gemischten Einzelspenden der Supermärkte. Andreas Steppuhn, Vorsitzender von Tafel Deutschland: "Für die Tafeln ist es eine große Herausforderung und mit hohen Kosten verbunden, Lebensmittelspenden im größeren Umfang bei den Erzeugern abzuholen und anschließend zu verteilen. Wir sind dabei, die Logistik auszubauen, eine finanzielle Unterstützung vom Staat wäre an dieser Stelle angebracht."

 

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