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Mit Marken-Milch durch die Krise

„Wenn der Wettbewerb den Kopf schüttelt, sind wir auf dem richtigen Weg“: Mit markanten Worten und guten wirtschaftlichen Ergebnissen punktet Geschäftsführer Bernhard Pointner bei der Genossenschaft Berchtesgadener Land.

Bayern pur: Bei der Generalversammlung der Genossenschaft Berchtesgadener Land ging es um die Strategie der Milchvermarktung - und eine Ablehnung von Milchalternativen.
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Von Martina Kausch | Fotos: Molkerei Berchtesgadener Land/ Stephan Stöckl

Das eindeutige Bekenntnis zu Milchverarbeitung mit Markenstrategie führt die Molkerei Berchtesgadener Land durch die aktuellen Herausforderungen - so ist die übereinstimmende Meinung von Geschäftsführer und Vorstand. „Wir können Krise“, sagte Vorstandsvorsitzender Andreas Argstatter. Molkerei-Geschäftsführer Bernhard Pointner verwies bei der Gesellschafterversammlung in Rosenheim auf die wegweisenden Entscheidungen zur strategischen Ausrichtung der Genossenschaft, die anfangs oft Kopfschütteln ausgelöst hatten: vor 51 Jahren der Beginn der Erfassung und Vermarktung von Bio-Milch als Pionier in Deutschland, vor über 35 Jahren der Start der separaten Erfassung und Verarbeitung der Bergbauernmilch, vor 15 Jahren der konsequente Weg gegen gentechnisch veränderte Futtermittel und 2022 schließlich das Stemmen gegen die Preisrallye im Lebensmittelhandel. „Wenn der Wettbewerb den Kopf schüttelt, sind wir auf dem richtigen Weg“, so Pointner.

Während andere in den vergangenen Krisenjahren in der Branche auf den Spotmarkt, den Export in den asiatischen Markt, auf vegane Milchalternativen und Kontraktgeschäft mit Harddiscountern gesetzt hätten, sei die Molkerei Berchtesgadener Land dem Markengeschäft treugeblieben. „Die Kunden vertrauen uns als Genossenschaft mehr als den Großkonzernen“, so Argstatter. Der Lebensmittelhandel sehe in der Molkerei heute einen absolut verlässlichen Partner für gesunde Milchprodukte, der in schwierigen Zeiten die Preise nicht überzogen und seine Lieferquoten zu 98 Prozent erfüllt hat. Dank eines umfassenden Sparprogramms auf Seiten der Molkerei gingen praktisch alle Einnahmen der Molkerei als Milchgeld auf die Höfe. Argstatter: „Dass wir hier viel richtig gemacht haben, zeigen mir auch die Anfragen von externen Landwirten, die gerne in die Genossenschaft aufgenommen werden wollen."

Pointner erinnerte daran, dass die Geschäftsleitung auf den Hype mit Hafermischgetränken und anderen Ersatzprodukte, wie ihn einige Start-ups zelebriert hätten, mit dem entschiedenen Bekenntnis zur Kuhmilch reagiert habe. "Auch etablierte Molkereien folgten dem Kurs, nahmen ebenfalls Ersatzprodukte mit ins Sortiment auf und haben nun alle Hände voll zu tun, diese in den Markt zu bringen. Nicht so die Berchtesgadener, die konsequent ihrer Linie folgen und ihr Sortiment nicht mit veganen Milch alternativen kannibalisieren", heißt es aus dem Unternehmen. Milch hat Zukunft, ist Pointner überzeugt. Dank einer gesunden Denkweise und einer überlegten Entscheidungskultur könne sich die Molkerei Berchtesgadener Land auch in Krisenzeiten behaupten. Zudem hat sie mit Investitionen von 250 Millionen Euro in den letzten zwölf Jahren das Fundament für die Zukunft gelegt.

 

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