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Studie: Was den Deutschen beim Geldausgeben wichtig ist

Die Corona-Pandemie verändert das Einkaufsverhalten der Deutschen. Doch wie ticken die Käuferinnen und Käufer jetzt? Dieser Frage geht EPAM Continuum in einer zwölfmonatigen Studie mit dem Titel „Consumers Unmasked“ nach. Im Fokus stehen die Branchen Ernährung, Mode, Fitness, Reisen und der häusliche Bereich.

Stock.adobe.com/Piman Khrutmuang
| Fotos: Stock.adobe.com/Piman Khrutmuang

Für den jetzt veröffentlichten zweiten Teil der Studie wurden im Oktober 2021 über 3000 Menschen in Deutschland, den USA und dem Vereinigten Königreich befragt. Der Vergleich ergibt: Die Deutschen schauen am wenigsten auf Billigpreise. „Unsere Studie ‚Consumers Unmasked‘ zeigt deutlich, dass Online und Offline zu einem gemeinsamen Erlebnis zusammenwachsen“, sagt Alexander van Gestel, Vice President Consumer Products EMEA bei EPAM. „Einzelhändler müssen genau jetzt mit voller Kraft in die digitale Welt einsteigen. Apps spielen dabei eine wichtige Rolle. Gleichzeitig gilt es, den Wunsch nach Gemeinschaft und das wachsende Wertebewusstsein in ein hybrides Shoppingerlebnis zu integrieren.“

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
 

• Preis-Leistung wichtiger als Schnäppchenjagd Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist den Deutschen beim Einkaufen am wichtigsten. Für 43 Prozent der Befragten in Deutschland ist es Kriterium Nr. 1 beim Geldausgeben. Überraschend dabei: Die Deutschen sind nicht die größten Schnäppchenjäger. Die Qualität des Produkts liegt mit 31 Prozent auf Platz 2. Ein „niedriger Preis“ kommt mit 23 Prozent Zustimmung erst dahinter auf Platz 3. Im Vereinigten Königreich und in den USA ist es genau umgekehrt: Der „niedrige Preis“ liegt auf Platz 2, Qualität belegt Platz 3. Das Preis-Leistungs-Verhältnis steht auch in diesen beiden Märkten an der Spitze.

• „Hybrides Shopping“ ist das neue Normal Online-Shopping ist durch die Corona-Pandemie für viele zum Standard geworden. Doch die Teilnehmenden an der Studie wollen auf den Einkauf im klassischen Einzelhandel nicht verzichten. Im Bereich Mode etwa gaben zwei Drittel der Befragten an, sie würden weiterhin beide Möglichkeiten nutzen. Apps werden gleichzeitig immer wichtiger, besonders in der Food-Branche. In den USA (37 Prozent) und im UK (36 Prozent) waren sie bereits der beliebteste Weg, um Essen zu bestellen. Deutschland hinkt hier mit 20 Prozent noch etwas hinterher. Zeit, sich auf den Trend einzustellen.

• Erst kommt der Preis, dann kommt die Moral Ethische Überlegungen sind den Befragten wichtig, wenn es um die Sympathie für Marken geht. Bei der Kaufentscheidung eher nicht: Bei Mode stimmten 72 Prozent der Aussage zu, dass der Preis als Kaufanreiz relevanter sei als Nachhaltigkeit. Zu einfach dürfen es sich Unternehmen dennoch nicht machen. In Deutschland gab fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent) an, dass sie kein Geld mehr für eine Marke ausgeben würden, wenn die Markenwerte von den eigenen Werten abwichen.

• Mehr Gemeinschaft bringt mehr Abos Abo-Modelle boomen seit Corona: 36 Prozent der Befragten haben in den letzten drei Monaten mehr Geld für Abos ausgegeben als zuvor. Fast zwei Drittel (63 Prozent) wollen ihre Mitgliedschaften voraussichtlich fortführen. In den Interviews der ersten Studienphase favorisierten die Befragten Angebote, bei denen sie Teil einer Gemeinschaft sein konnten. Die beliebtesten Marken im zweiten Teil der Untersuchung bringen genau diese Eigenschaft mit: Die Fitness-Community bei Peloton, Multiplayer-Online-Gaming auf abopflichtigen Plattformen oder auch das gemeinsame Erleben der angesagtesten neuen Netflix-Serie.
 

Für weitere Informationen gibt es die gesamte Studie „Consumers Unmasked“ hier zum Download.

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