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Vion: Ergebnis durch niedrige Rinderhaut- und hohe Schweinepreise belastet

Die Vion Food Group musste für 2018 ein Umsatzminus von fast acht Prozent sowie einen Ergebnisrückgang ausweisen. So lag das EBITDA aufgrund der niedrigen Rinderhaut- und der hohen Schweinepreise in einem außergewöhnlich warmen und trockenen Sommer unter dem von 2017. Indes hat Vion 2018 den Vierjahres-Geschäftsplan für Investitionen und Modernisierungen in die Produktionspräsenz auf den Heimatmärkten in Deutschland und den Niederlanden fertiggestellt.

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Von Mirko Jeschke | Fotos: Vion Food Group

Der Umsatz des Fleischkonzerns Vion Food Group ist im vergangenen Jahr um 7,9 Prozent auf 4,67 Milliarden Euro zurückgegangen, während sich der Rückgang bei den Volumen auf nur 2,9 Prozent belief. Das Umsatzminus ist im Wesentlichen auf niedrigere Verkaufspreise zurückzuführen, die durch niedrigere Einkaufspreise für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe mehr als ausgeglichen wurden, was zu verbesserten Bruttomargen führte. Die verbesserten Bruttomargen wurden wiederum durch die gestiegenen operativen Aufwendungen überkompensiert, was zu einem Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern von 23,5 Millionen Euro auf 16,8 Millionen Euro führte. Das Nettoergebnis halbierte sich auf 10,2 Millionen Euro.

Das normalisierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von 64 Millionen Euro auf 60,5 Millionen Euro im Jahr 2018. Trotz des positiven Beitrags der Investitionen der letzten Jahre, der sich 2018 auszuzahlen begann, konnten laut dem Unternehmen die Auswirkungen des warmen und trockenen Sommers auf das Ergebnis der Division Pork und die schwierigen Marktbedingungen im Häutemarkt für die Division Beef durch den positiven Beitrag dieser Investitionen nicht vollständig ausgeglichen werden.

Vion-CEO Ronald Lotgerink: „Die Initiativen in unserem strategischen Plan zur Modernisierung unserer Produktionspräsenz werden Vion eine starke Wettbewerbsposition für unser zukünftiges Wachstum bieten. Am 28. Februar 2019 haben wir die letzte Initiative angekündigt, eine Investition in unseren Produktionsstandort in Boxtel in Höhe von 35 Millionen Euro. Diese Investition wird eine kürzere Lieferkette und zugleich eine nachhaltige Arbeitsweise an diesem Standort ermöglichen. Die Initiativen tragen zu unserem Betriebsergebnis bei, konnten die Auswirkungen der niedrigen Rinderhaut- und der hohen Schweinepreise in einem sehr trockenen Sommer jedoch nicht vollständig kompensieren.“

Für 2019 geht das Unternehmen davon aus, mit bestimmten Entwicklungen konfrontiert zu werden. In Osteuropa, im südlichen Belgien und in China ist die afrikanische Schweinepest aufgetreten und die zuständigen Behörden haben Kontrollmaßnahmen ergriffen, um die Risiken der Ausbreitung dieser Krankheit einzuschränken. Vion beteiligt sich nach eigenen Angaben aktiv an Debatten zu den Themen Lebensmittelsicherheit, Fleischkonsum, Tierschutz und menschliche Gesundheit, führt aber auch Gespräche mit Regierungen, die darauf abzielen, ein Gleichgewicht bei den Schweine- und Rinderbeständen herzustellen, insbesondere in den Vion-Heimatmärkten. Darüber hinaus könnte der „Handelskrieg“ zwischen den USA und China einen Einfluss auf die Märkte haben, und auch das Ergebnis des Brexit sei noch ungewiss. Das Unternehmen werde im Laufe des Jahres die strategische Initiative Building Balanced Chains (BBC) starten, gemeinsam mit Landwirten, Kunden und Partnern in der Lieferkette, um nachhaltiges Wachstum für die Zukunft zu schaffen.

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