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Zeitschriftenverkauf im LEH stabil

Ausfallende Werbeeinnahmen, geschlossene Vertriebswege: Die Verlagsbranche steht in Zeiten von Corona unter höchstem Druck. Stabilster Vertriebspartner für den Verkauf von Publikationen war in den letzten Wochen der LEH, gibt der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger bei der Jahrespressekonferenz bekannt.

Zeitschriftenverkauf im LEH
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Von Sibylle Menzel | Fotos: Rundschau

Von 352 Verkaufsstellen in Bahnhöfen und Flughäfen sind zurzeit 62 wegen deutlich geringerer bis fast keiner Kundenfrequenz geschlossen, Kioske in touristischen Gegenden werden wie Rasthöfe an Autobahnen kaum frequentiert. Zahlreiche ausfallende Vertriebswege für Zeitungen, Publikums- und Fachzeitschriften setzen der Verlagsbranche zu, bilanziert der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) bei der Jahrespressekonferenz.

Als stabilster Vertriebsweg erwies sich in den letzten Wochen damit der LEH, wenn auch hier von Rückgängen durch geringere Frequenz ausgegangen wird. Derzeit werde besonders zu Entertainment-Lektüre für Kinder, zu Rätsel-Heften und Publikums-Zeitschriften für Frauen gegriffen – Special Interest-Publikationen, vor allem für Touristik, tun sich dagegen aktuell schwer.

Insgesamt ist ein Großteil der Zeitschriftenverlage von der Corona-Krise hart getroffen, stellt der VDZ fest. Zu den eingeschränkten Vertriebswegen kommen ausfallende Werbeeinnahmen über Anzeigenschaltungen oder Messeauftritte hinzu, was besonders die anzeigenfinanzierte Fachpresse zu spüren bekommt – je nach Segment wird von einem Werbeeinnahmenausfall von 20 bis 80 Prozent ausgegangen, im Messebereich sind für dieses Jahr bis zu 100 Prozent vorstellbar. Publikumszeitschriften, Wochenzeitungen und TV-Supplements sind laut Nielsen vom Corona-Einbruch der Anzeigenerlöse – zumindest im März - verschont geblieben.

In Anbetracht der angespannten Lage gewinnen medienpolitische Themen zusätzlich an Gewicht wie etwa über die Inflationsrate steigende Postzustellungsgebühren für den Versand von Zeitschriften. Zusätzliche Belastungen dieser Art seien kaum mehr verkraftbar, so der VDZ. Gespräche zwischen Verbänden, Politik und Post seien zu diesem seit Jahren schwelenden Thema nun dringend erforderlich. Zu Jahresbeginn war die Branche noch optimistisch: Mit über 20 Milliarden Euro Umsatz hat sie sich 2019 stabil behauptet.

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