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Übernahme von Real-Märkten durch Edeka: Kartellamt hat Bedenken

Bei der Übernahme von ehemaligen Real-Märkten durch Edeka stockt der Prozess. Nach vorläufiger Einschätzung hat das Bundeskartellamt wettbewerbliche Bedenken bei 28 Standorten.

Von Martina Kausch | Fotos: Unternehmen

Das Bundeskartellamt prüft derzeit das Vorhaben der Edeka-Gruppe, bis zu 72 Real-Standorte von der SCP Retail zu erwerben. Nach vorläufiger Einschätzung hat die Behörde nach eigenen Angaben wettbewerbliche Bedenken bei 28 dieser Standorte.

Das Bundeskartellamt habe Edeka und SCP seine vorläufige Einschätzung mitgeteilt und sei nun in Gesprächen mit den Unternehmen über mögliche Zusagen zur Lösung der Wettbewerbsprobleme. Auf der Beschaffungsseite biete SCP zur Lösung der wettbewerblichen Bedenken an, einen Teil der Real-Standorte an mittelständische LEH-Unternehmen zu veräußern, heißt es in einer Mitteilung der Behörde.

Auf der Absatzseite sieht das Kartellamt nach vorläufiger Einschätzung in den regionalen Absatzmärkten von 28 dieser Standorte eine drohende erhebliche Behinderung des wirksamen Wettbewerbs durch den Zuerwerb der dortigen Real-Standorte durch die Edeka-Gruppe.

Auf der Beschaffungsseite hat das Bundeskartellamt mit Blick auf die vertikale Beziehung zu Lieferanten und das horizontale Verhältnis zu Wettbewerbern im Lebensmitteleinzelhandel ebenfalls wettbewerbliche Bedenken gegen das Vorhaben. Eine besondere Bedeutung kommt hier der Stellung von mittelständischen Händlern und ihrer Beteiligung an der Veräußerung der Real Standorte zu.

Das Hauptprüfverfahren für eine abschließende Entscheidung (bislang 22. Februar 2021) wurde auf den 22. März 2021 verlängert.
 

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