Ertappt würden nach Angaben des EHI nur weniger als zwei Prozent der Ladendiebe. Daraus ergibt sich eine hohe Dunkelziffer von über 98 Prozent – das sind rund 30.000.000 Delikte jährlich mit einem durchschnittlichen Wert von 70 Euro, die nicht entdeckt und angezeigt werden. „Die aktuelle Kriminalstatistik 2012 zeichnet mit einem Rückgang der angezeigten Ladendiebstähle von mehr als sechs Prozent ein falsches Bild. Der Schein geringer Kriminalität trügt, Entwarnung ist nicht angebracht“, kommentiert Frank Horst, Leiter des Forschungsbereiches „Inventurdifferenzen/Sicherheit“ beim EHI.
Im gesamten deutschen Einzelhandel summieren sich laut EHI-Studie die Inventurdifferenzen in 2012 auf 3,8 Milliarden Euro. Diebstähle durch unehrliche Kunden seien mit rund 1,9 Milliarden Euro nach wie vor für gut die Hälfte der Schäden verantwortlich. Den eigenen Mitarbeitern würden immerhin 800 Millionen angelastet. Der Rest entfalle auf Lieferanten und Servicekräfte (knapp 400 Millionen Euro) sowie organisatorische Fehler.
Damit seien die Verlustraten stabil auf hohem Niveau und das obwohl der Handel jährlich rund 1,2 Milliarden Euro in Präventiv- und Sicherungsmaßnahmen investiert, um seine Waren vor Diebstählen zu schützen. Insgesamt entgingen dem Handel damit durch Inventurdifferenzen und Sicherheitsmaßnahmen rund 1,3 Prozent seines Umsatzes. Im Fokus der Sicherheitsaufwendungen stünden erweiterte Kameraausstattungen, Schulungen zur Steigerung der Aufmerksamkeit von Mitarbeitern sowie verbesserte Warensicherungen.
An der aktuellen Untersuchung des EHI haben sich 86 Unternehmen mit 17.014 Betrieben beteiligt, die einen Umsatz von rund 68,4 Mrd. € erwirtschaftet haben.