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Arbeitgeber-Image des Handels besser als sein Ruf

Die Top-Arbeitgeber des Handels können beim Image mit der Konkurrenz aus Industrie oder dem Bankensektor mithalten. Das zeigt die aktuelle Studie "Arbeitgeber Handel - Fit for Future?!" des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Kooperation mit dem Unternehmen Great Place to Work, das jedes Jahr Deutschlands Top-Arbeitgeber auszeichnet.

„Die Ergebnisse machen Mut. Potenziell kann jeder Händler einen Platz unter den beliebtesten Arbeitgebern Deutschlands erreichen und in Sachen Arbeitsplatzqualität und Arbeitsgeberattraktivität punkten“, sagt Andreas Schubert, Geschäftsführer Great Place to Work. In der Gesamtattraktivität liegt der Handel jedoch als Arbeitgeber mit 64 Prozent unterhalb des deutschlandweiten Unternehmensschnitts von 68 Prozent. Zu den Top-Arbeitgebern des Handels, die Great Place to Work 2012 ausgezeichnet hat, gehören u.a. Rewe und Tegut.

Die Detailanalyse zeigt Potenziale und Schwachstellen für den Handel: Laut Studie ist der Handel vor allem für Beschäftigte in einfachen Angestelltenpositionen ein attraktiver Arbeitgeber. Während Mitarbeiter mit Hochschulabschlüssen deutlich unzufriedener sind als der Durchschnitt anderer Branchen, fühlen sich Mitarbeiter ohne Bildungsabschluss im Handel gut aufgehoben. Zudem äußern sich Teilzeit-Kräfte deutlich positiver als Vollzeit-Beschäftigte und schreiben dem Handel durchschnittlich mehr Attraktivität zu als anderen Branchen. „Der Handel kann bei Mitarbeitern ohne Führungsfunktion und bei Teilzeitbeschäftigen punkten. Die mangelnde Begeisterung bei höher qualifizierten Mitarbeitern und Vollzeit-Angestellten ist allerdings kritisch“, sagt Bettina Seul, Bereichsleiterin Forschung & Konzepte am IFH Köln. Der demographische Wandel erschwere vor allem in diesen Zielgruppen den Kampf um die besten Nachwuchskräfte deutlich.

Groß- und Einzelhändler schneiden im Bereich der Gesundheitsförderung überdurchschnittlich gut ab. Auch in Puncto freie Zeiteinteilung schlägt der Handel die Konkurrenz der anderen Branchen. Deutliche Schwächen zeigen sich allerdings bei den Aspekten Weiterbildung und Sozialleistungen. Hier werden handelsferne Unternehmen deutlich besser beurteilt.

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