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Barry Callebaut wächst „smart“

Barry Callebaut konnte im Geschäftsjahr 2014/15 (1.9. 2014 bis 31.8.2015) gegen den Trend weiter wachsen. Der Absatz stieg um 4,5 Prozent auf 1,8 Mio. Tonnen, während der globale Schokoladenmarkt um 2,7 Prozent nachgab. Wachstumstreiber waren das Outsourcing, die Schwellenländer und Gourmetgeschäft. Das Ebit (Betriebsgewinn) und der Konzerngewinn haben allerdings unter ungünstigen Wechselkursen gelitten.

„Nach einem verhaltenen Start in das Geschäftsjahr 2014/15 beschleunigte sich das Verkaufsmengenwachstum, vor allem im letzten Quartal. Dies in deutlichem Gegensatz zum globalen Schokoladenmarkt“, sagte der neue CEO der Barry Callebaut Gruppe, Antoine de Saint-Affrique. Der Umsatz stieg um gut 12 Prozent in Lokalwährungen (+6.4% in Schweizer Franken/CHF) auf 6,2 Mrd. CHF. Als Grund nannte der weltweit größte Schokoladen- und Kakaohersteller gestiegenen Verkaufsmengen und höherer Kakaobohnenpreise.

Der Betriebsgewinn (Ebit) sank leicht um 0.3% auf rund 415 Mio. CHF. In Lokalwährungen konnte hingegen ein Plus von 7,4 Prozent erzielt werden. Der Konzerngewinn ging um 5,9 Prozent auf 240 Mio. CHF zurück. Dies spiegelt einen höheren durchschnittlichen Finanzierungsbedarf aufgrund der höheren Kakaobohnenpreise, einen Währungsverlust sowie höhere Steuern wider, teilte der Konzern mit.

Verlust eines Großkunden

In Europa konnte der Schokoladenriese seinen Absatz um 3,9 Prozent steigern, was vor allen einem Ausbau der Produktionskapazität und der Behebung von Kapazitätsengpässe zuzuschreiben ist. Die Region gewann zudem neue oder verlängerte bestehende Partnerschaftsvereinbarungen mit Nahrungsmittelherstellern hinzu. Der Betriebsgewinn stieg um 8.1 Prozent auf 289.7 Mio. CHF.

In der Region Osteuropa, Naher Osten und Afrika gab das Industriegeschäft im Vorjahresvergleich wegen des Verlusts eines Großkunden nach, auch die gute Geschäftsentwicklung bei den übrigen Kunden konnte diesen Effekt nicht vollständig ausgleichen. Im Gourmet & Spezialitätengeschäft erzielte das Unternehmen vor allem in Türkei ein solides Verkaufsmengenplus, während sich die politische und wirtschaftliche Lage in Russland negativ auswirkte.

"Sehen zahlreiche zukünftige Wachstumschancen"

Trotz der Herausforderungen, blickt Barry Callebaut optimistisch in die Zukunft: „Wir sehen zahlreiche künftige Wachstumschancen. Auf der Basis unserer Wachstumstreiber wollen wir weiterhin konstant über dem Markt wachsen.“, so de Saint-Affrique weiter. Ziel sei es „smart“ zu wachsen, und ein Gleichgewicht zwischen dem Wachstum der Verkaufsmenge, der Steigerung der Profitabilität und der Erwirtschaftung von freiem Cashflow zu erreichen.

Die mittelfristigen Finanzziele passt der Konzern an durchschnittliches Verkaufsmengenwachstum von 4 bis 6 Prozent pro Jahr und ein über dem Verkaufsmengenwachstum liegendes Ebit-Wachstum in Lokalwährungen für die 3-Jahres-Periode 2015/16 bis 2017/18 an.

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