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Deutscher Einzelhandel im Stimmungshoch

Mit 3,1 Prozent mehr Umsatz (nominal) verzeichnete der deutsche Einzelhandel 2015 sein stärkstes Wachstum seit 20 Jahren. Auch für das laufende Jahr rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit 2 Prozent höheren Erlösen.

Ausgesprochen gut gelaunt wies HDE-Chef Stefan Genth in Berlin auf die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hin, die ausschlaggebend für die positive Entwicklung waren und sind: mehr Beschäftigung, höhere Realeinkommen, geringe Inflation. Wachstumstreiber war erneut der Online-Handel mit einem Plus von 12 Prozent. Auch das unerwartet gute Weihnachtsgeschäft, das um 2,6 Prozent über dem Vorjahr lag, leistete einen wichtigen Beitrag.

Für 2016 erwartet der HDE nominal rund 2 Prozent höhere Umsätze auf insgesamt knapp 482 Mrd. Euro. „Die Geschäftserwartungen sind positiv“, konstatierte Genth mit dem handelsüblichen Understatement. Diese Einschätzung beruht nicht nur auf dem weiterhin freundlichen Konsumklima, sondern auch auf der fortschreitenden Digitalisierung des stationären Einzelhandels. „Die Multichannel-Händler rechnen für das laufende Jahr mehrheitlich mit einer Steigerung ihrer Online-Umsätze.“

Für 2016 prognostiziert der Verband 11 Prozent mehr Online-Geschäft auf dann 46,3 Mrd. Euro. Die zunehmende Digitalisierung treibe den Strukturwandel im Handel weiter voran, hieß es. Insgesamt würden die günstigen Rahmenbedingungen im laufenden Jahr weitgehend erhalten bleiben. Die Verbraucherpreise dürften nach 0,3 Prozent (2015) um jetzt rund 1 Prozent zulegen, so dass der private Konsum preisbereinigt um immerhin 1,8 Prozent expandieren werde.

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