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Die Regionalisten

Landeier sind nicht stilsicher? Im nordrhein-westfälischen Sassenberg beweisen Markus Scholz und Matthias Kemper das Gegenteil. Und bieten ländliches Einkaufen auf hohem Niveau.

Von Rüdiger Oberschür

Ein zentraler Marktplatz mit ursprünglichem, zugleich aber auch modernem Ambiente – diese Vision hatten die selbstständigen Kaufleute Matthias Kemper und Markus Scholz für ihren Edeka-Markt, der im April 2015 im ländlich gelegenen Sassenberg zwischen Gütersloh und Münster eröffnete.

Beiden war dabei vor allem der Bezug zur Region wichtig. Die Backsteinfassade des Neubaus fügt sich harmonisch in die ursprüngliche Umgebung ein. „Wir möchten uns bewusst vom Bild eines anonymen und zweckorientierten Supermarktes unterscheiden“, sagt Marktleiter Markus Scholz. Dennoch: Auf hohen Einkaufskomfort muss auf der 1.600 Quadratmeter großen Fläche niemand verzichten. Breite Gänge, eine klare Wegeführung in U-Form sowie übersichtlich gestaltete Regale mit einer Maximalhöhe von 1,60 Metern tragen zur schnellen Orientierung bei.

Modernes Lichtkonzept

Trotz einer Deckenhöhe von fünf Metern herrscht in den Räumlichkeiten eine angenehme Lichttemperatur. Dafür sorgt die moderne Hybridlösung, die LED-Leuchten, Hängelampen sowie Leuchtstoffröhren miteinander kombiniert – und dazu besonders energieeffizient ist. Eine Sonnenterrasse, der für rund 100 Pkws ausgelegte Parkplatz und ein Bistrobereich sollen das unkomplizierte, lebendige Einkaufserlebnis im neuen Markt abrunden – dem dritten unter Kemper-Führung. Zwei weitere betreibt das münsterländische Familienunternehmen bereits: Seit 1992 gibt es Kemper in Ahlen, 2002 kam ein weiterer Markt in Sendenhorst hinzu.

Qualität von nebenan

In Sassenberg bieten Matthias Kemper und Markus Scholz ihren Kunden rund 30.000 Artikel. Der Fokus liegt dabei bedürfnisgerecht auf regionalen Spezialitäten und landwirtschaftlichen Produkten. Mehr als 80 regionale Hersteller sind im Sortiment vertreten. Sie liefern Landgurken, Speisekartoffeln oder historische Tomatensorten aus der näheren Umgebung. Für die Obst- und Gemüseabteilung, die rund 14 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet, war ein Bauernmarkt Vorbild. Die Waren werden in Holzkisten und Weidenkörben oder auf Tischen aus leichtem Stahlgestänge präsentiert. Gemütlich-ländlich. Aber eben auch modern.

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