Artikel

Ein Riese in neuem Look

Umstyling: Schweitzer Ladenbau hat einem Hypermarché von E.Leclerc für sechs Millionen Euro ein Nahversorger-Erscheinungsbild verpasst.

Leclerc, Schweiz, Orvault, Store Check, Rundschau, Medialog
zur Bilderstrecke, 5 Bilder
Von Sarah Landau

Frostig wie im Kühlhaus geht es in der Regel in einem französischen Hypermarché zu – nicht nur, was die Temperaturen, sondern oft auch, was das Ambiente angeht. Anders im seit Sommer 2016 fertig umgebauten E.Leclerc in Orvault bei Nantes. Graue Regalschluchten? Fehlanzeige. Endlose Laufwege? Auf 10.500 Quadratmetern nicht zu vermeiden, aber attraktiv in Szene gesetzt.

Raummanagement im Dienste des Kunden

Das Ziel war schnell definiert: Gemütlich, nicht überdimensioniert sollte der Markt wirken, nicht wie ein Tiefpreis-Hypermarché am Stadtrand, sondern eher wie ein Nahversorger. Ein Riese mit Markthallenflair. Dominiert von einer großzügigen „Promenade der Frische“ wurde die Fläche deshalb in „Ecken“ eingeteilt. Spitz zulaufende Theken bilden Themenwelten rund um die verschiedenen Warengruppen und brechen die Weitläufigkeit des Raumes. Zusätzliche Besonderheit: Nonfood-Abteilungen wie Kosmetik, Multimedia, Bücher, Bekleidung oder Haushaltswaren fügen sich organisch in das ansonsten frischefokussierte Gesamtkonzept. Insgesamt 46 Kassen stellen einen reibungslosen Cashflow sicher, darunter zwölf stationäre und vier mobile Self-Scanning-Terminals.

Operation am offenen Herzen

Während der kompletten, rund ein Jahr lang andauernden Bautätigkeit blieb der Markt für die Kundschaft geöffnet. Der Umbau fand in 13 Teilphasen statt, es wurde immer nur auf einer kleinen, staubdicht abgeriegelten Fläche gearbeitet. Das ist bei einer Deckenhöhe von zehn Metern nicht nur eine generelle, sondern auch eine logistische Herausforderung, der die Ladenbauer von Schweitzer mit der Einrichtung eines externen Lagers begegneten.

Stark verändert wurde das Beleuchtungskonzept. Eine flexible Grundbeleuchtung in Rasterform ersetzt die alten Langfeldleuchten. Nun lautet die Devise: Weniger Licht, dafür gezielte Akzentuierung der Ware für mehr Flair. Unterm Strich entstand so ein Einkaufserlebnis, das auf einer französischen Großfläche – vor allem im Tiefpreissegment– sonst eher selten zu finden ist.

Familienunternehmen mit Bestpreis-Image

Das 1949 von Edouard Leclerc in der Bretagne gegründete Franchise-Handelsunternehmen E.Leclerc widersetzt sich bis heute erfolgreich dem Fusionsreigen, erzielt eigenständig einen landesweiten Umsatz von 35,6 Mrd. Euro (2015, o. Kraftstoff) und Rekord-Wachstumsraten. In den 652 Filialen arbeiten insgesamt etwa 110.000 Angestellte. Laut BFM Business wurde 2015 in Frankreich jedes fünfte Lebensmittel in einem E.Leclerc-Markt gekauft. 54 % der Franzosen gaben an, dort die besten Preise zu finden (Auchan 33,5 %, Carrefour 32,7 %).

Leclerc, Schweiz, Orvault, Store Check, Rundschau, Medialog
Leclerc, Schweiz, Orvault, Store Check, Rundschau, Medialog
Leclerc, Schweiz, Orvault, Store Check, Rundschau, Medialog

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise