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Erntebilanz: Viel Schatten und etwas Licht

Das Bundeslandwirtschafts- ministerium hat jetzt den Erntebericht für 2018 vorgelegt. Vielerorts sind durch die langanhaltende Dürre Schäden entstanden. Doch im Ministerium sieht man neben "viel Schatten" auch "etwas Licht".

Besonders den Kartoffeln hat die lange Dürreperiode zugesetzt.
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Von Dominique Snjka | Fotos: Fotolia/Gundolf Renze

Die Trockenheit und der fehlende Regen haben vielen Bauern zugesetzt und bedrohen manche in ihrer Existenz. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat jetzt den Erntebericht für 2018 vorgelegt.

Erst vor zwei Tagen hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) die ersten Eckdaten zur Getreide- und Rapsernte vorgestellt. Sie sind Grundlage für die angekündigten Hilfen der Bundesregierung für dürregeschädigte Landwirte. Die Erntedaten für Getreide und Raps basieren auf tatsächlichen Druschergebnissen. Sie sind jedoch noch vorläufig, da noch nicht alle Ergebnisse ausgewertet sind, teilt das Ministerium mit. "Der nun vorgelegte Erntebericht zeigt viel Schatten und etwas Licht", sagt Klöckner. Die diesjährigen Ernteergebnisse seien sowohl bei Getreide als auch bei Raps enttäuschend. "Davon heben sich die Ernteerwartungen bei Obst und Wein positiv ab, die in diesem Jahr deutlich besser ausfallen als im Vorjahr, das durch Frostschäden gekennzeichnet war.“ Kennzeichnend für die Vegetationsbedingungen seien erneut zahlreiche Wetterextreme gewesen, die die Landwirte vor große ackerbauliche Herausforderungen gestellt hätten.

Diese Feldfrüchte waren von der Dürre besonders betroffen:

  • Nach dem vorläufigen Ergebnis der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) wird die deutsche Getreideernte (ohne Körnermais) 2018 insgesamt etwa 34,5 Mio. t erreichen. Damit werden die bereits mäßigen Ernteergebnisse der beiden vorangegangen Jahre nochmals unterschritten. Gegenüber dem Vorjahr beträgt der Rückgang 15,8 %, im Vergleich zum dreijährigen Durchschnitt (2015-17) 18,6 %.
  • Im Ergebnis fällt die Erntemenge an Winterraps im Erntejahr 2018 mit 3,6 Mio. t unbefriedigend aus und liegt weit entfernt von einer „Normalernte“ von 4,5 Mio. t plus. Das Vorjahresniveau wird in diesem Jahr um 14,5 % unterschritten und das dreijährige Mittel um 21,0 %.
  • Für Deutschland wird das vorläufige Ergebnis der Kartoffelernte Ende September festgestellt werden, wenn konkrete Rodemeldungen aus der BEE ausgewertet sind. Da die Haupternte der mittleren und späteren Reifegruppen erst angelaufen ist und sich bis in den Herbst hinein zieht, können zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur Schätzungen vorgenommen werden. Bei den mittleren und späten Kartoffelsorten haben die lang anhaltende Hitze und Trockenheit bereits zu irreversiblen Mengen- und Qualitätseinbußen geführt, soweit nicht durch Beregnung gegengesteuert werden konnte, so der Erntebericht. Die Beregnungsflächen seien jedoch in der Minderzahl. Das mengenmäßige Ergebnis der Haupternte werde entscheidend davon abhängen, ob in nächster Zeit noch ausreichend Regen fällt.
  • Auch bei den Zuckerrüben gibt es vereinzelt Schäden. Die Zuckerrübe benötigt zwar zur Bildung von Trockenmasse weniger Wasser als andere landwirtschaftliche Kulturpflanzen, weist also eine hohe Effizienz bei der Wassernutzung auf. Zudem reagiert die Pflanze auf starke Sonneneinstrahlung mit einer hohen Zuckereinlagerung. "Ein trockenes und warmes Frühjahr wie in diesem Jahr bietet also grundsätzlich beste Voraussetzungen für einen hohen Ernteertrag", heißt es im Erntebericht. "Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit zeigen aber auch die Rübenbestände mittlerweile deutliche Stresssymptome." Da die Rübenernte erst Ende September beginnt und bis in den Dezember andauert, ist es für Ertragsprognosen derzeit noch zu früh.

Mehr Informationen zu den Ernteergebnissen finden sie im Erntebericht 2018 unter

www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/Markt- Statistik/Ernte2018Bericht.pdf?__blob=publicationFile

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