Aller guten Dinge sind drei: In Othmarschen hat die Hamburger Kaufmannsfamilie Glasmeyer vor zehn Monaten ihren dritten Standort aufgemacht. Mit 1.500 Quadratmetern ist es die größte und modernste Filiale der Firmenhistorie. Die begann 1961 auf rund 70 Quadratmetern unter der Regie von Firmengründer August Glasmeyer in Altona.
50 Jahre bei der Edeka, jetzt bei Rewe
Heute steht dessen Sohn Olaf an der Spitze der Gesellschaft . Unter seiner Regie gab es 2016 auch einen einschneidenden Wechsel. Von der Edeka weg, hin zur Rewe. Nach mehr als 50 Jahren bei den Blau-Gelben ein Schritt, der für reichlich Nachhall sorgte. „Wir haben uns bei der Edeka nicht mehr ernst genommen gefühlt. Zudem kam das extrem starke regionale Bio-Angebot der Rewe unserer Philosophie sehr entgegen“, erzählt Glasmeyer-Geschäftsführer David Kühl.
Wir wollen Marthallencharakter erzeugen. Die Kunden sollen sich Raum und Zeit für den Einkauf nehmen. David Kühl Geschäftsführer Glasmeyer Rewe
Bei Fleisch & Wurst ist alles Bio
Der Markt hat etwas von einer Designer- Industriehalle – da werden Abzugsrohre zu optischen Hinguckern und vermitteln manchmal sogar etwas „Unfertiges“. Das integrierte Lichtkonzept highlightet die Ware punktuell, ohne dass diese überstrahlt wird. Die Fläche bietet genügend Raum für Aktionen, wirkt aber an keiner Stelle überladen. Am Eingang macht Glasmeyer mit Obst und Gemüse auf. Ein Großteil der Ware kommt direkt vom Großmarkt und aus dem Alten Land. Der Umsatzanteil liegt bei 15 Prozent. Auf den hohen regionalen und Bio-Anteil macht das Team mit großen Tafeln aufmerksam. Die Warenträger und auch die Rückwände sind in Holzoptik gehalten. Das Thema Holz zieht sich konsequent durch – auch bei der Warenpräsentation: Alles liegt in Holzkörben, was im Handling eine größere Herausforderung darstellt, aber die ist es Glasmeyer wert.
Direkt an die Obst- und Gemüseabteilung schließt sich eine sieben Meter lange Salatbar an. Diese wird, wie ein Großteil des restlichen Convenience-Sortiments, von Mitarbeitern in der markteigenen Küche hergestellt. Die Fischsalate bezieht man direkt vom Fischmarkt. Highlight des Marktes ist sicherlich die Getränkeabteilung mit den zwei gläsernen und begehbaren Kühlräumen – einem für Bier und einem für Wein. Das Weinsortiment kann mit dem eines Fachhandels konkurrieren – zusammen mit Spirituosen beträgt der Umsatzanteil hier 7,5 Prozent.
Bei Fleisch & Wurst ist alles Bio
Qualität, Qualität, Qualität: Das Credo zieht sich wie ein roter Faden durch den kompletten Markt. Um die zu gewährleisten, haben die Verantwortlichen eine klare Entscheidung getroff en, die David Kühl erläutert: „Wir haben uns bewusst an die Kundschaft angepasst und bieten sowohl im SB-Bereich als auch an der Theke nur Bio-Fleisch an. Zu großen Teilen zudem aus der Region.“ Diese Konsequenz zeigt sich auch in den Zahlen: Der Umsatzanteil von Fleisch und Wurst ohne SB liegt bei satten 20 Prozent.