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Feinkost-Schickeria

Die Perfetto-Filiale am Hauptbahnhof zählt seit den 70ern zu den ersten Feinkost-Adressen der Münchner Schickeria. Nach dem Umbau sind Feinkost und Frischeprodukte weiter in den Fokus gerückt.

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Von Franziska Zieglmayer

Wenn es eine Stadt gibt, die von „Chichi“ etwas versteht, dann ist es München. Wer hier Premium verkauft, begeht zwar kein Risiko, muss sich in einer von Feinkosttempeln belagerten Innenstadt allerdings abheben, um von einer äußerst anspruchsvollen Zielgruppe ernst genommen zu werden.

1979 mietet sich der Münchner Feinkostlieferant Käfer bei Hertie am Hauptbahnhof ein. 1994 der Umbruch: Karstadt übernimmt Hertie. Der letzte Meilenstein folgt schließlich 2005: Aus der Markthalle im Untergeschoss wird Perfetto.

Die Fläche prosperiert weiter, bis die Kölner anfangen, das Konzept im Jahr 2011 zu modernisieren. Rund 2,8 Millionen Euro fließen in den Standort. Herzstück des Marktes ist fortan das Feinkostrondell (gr. Bild), das die Frischetheken inklusive Backwaren bündelt. Bei Fisch spielt Perfetto eine eigene Welt – farblich abgesetzt in Blautönen. Rund 200 Sorten Frischfisch sind im Portfolio.

Mehr Frische und Degustationen

An den angrenzenden Degustationstheken tummeln sich täglich die Liebhaber des gepflegten Genusses. Starke 8,5 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet Perfetto mit Fisch. Die Fischdegustation trägt mit etwa 4,5 Prozent zusätzlich zum Umsatz bei. Über letzteren schweigt sich das Management allerdings aus.

Was Stammgäste der ersten Stunde freuen dürfte: Das alte, Pariser Markthallen nachempfundene Bistro, in dem sich schon zu Käfer-Zeiten die Münchner trafen, ist geblieben (Foto S. 22). „Wir wollten dieses traditionelle Kleinod unbedingt erhalten“, sagt Filialleiter Heinz Schipke.

Mit 2,5 Millionen Euro (18 Prozent Umsatzanteil) ist Wein die stärkste Abteilung: Mehr als 1000 Weine, begehbarer Kühlraum, viel Raum für Verkostungen und Verkäufer, die wissen, wovon sie reden.

Einen klassischen Check-Out gibt es hier aufgrund baulicher Voraussetzungen und mehrerer Eingänge übrigens nicht. Insgesamt acht Kassen stehen den Kunden verteilt im Markt zur Verfügung.

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