2003 führte Frosta ein eigenes "Reinheitsgebot" für alle seine Produkte ein und hat sich seitdem als Vorreiter in Sachen Transparenz in der Branche etabliert. Der Zutaten-Tracker wurde 2014 rund 50.000 Mal abgerufen. Um diesen Ruf zu festigen, gibt es ab sofort auch eine gläserne Produktion. Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz, wurde am Donnerstag symbolisch eine Mauer eingerissen. Dahinter verbarg sich der erste Abschnitt einer verglasten Außenfassade.
Bis zum Herbst, soll die Produktion auf einer Länger von insgesamt 100 Metern für Jedermann einsehbar sein. Die Produktionsstätte liegt an einer viel befahrenen Straße im Industriehafen von Bremerhaven. Bemerkenswert: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich die Produktion der Iglo-Tochter Frozen Fish. "Wir haben nichts zu verstecken", sagt der Vorstandsvorsitzende Felix Ahlers.
Auch bei einer Reihe neuer Produkte spielt das Thema Umweltfreundlichkeit und Herkunft eine wichtige Rolle. Für vier neue Varianten des Schlemmerfilets hat Frosta eine neue, umweltfreundliche Schale entwickelt. Diese besteht nicht mehr aus Aluminium, sondern aus Pappe. "Das hat gleich zwei Vorteile", erläutert Vertriebsvorstand Hinnerk Ehlers. "Zum einen kann man das Schlemmerfilet jetzt auch in der Mikrowelle zubereiten, zum anderen verkürzt sich die Zubereitungszeit von zuvor 40 auf nur noch zehn bis zwölf Minuten."
Eine neue Gemüse-Range spielt aktiv das Thema Regionalität. Auf der Packung ist angegeben, woher das Gemüse stammt. Den Trend zu Convienience greift Frosta mit der neuen Range "Kleine Mahlzeiten" auf. Die fünf Varianten mit einer Grammatur von 375 Gramm sollen vor allem kleine Haushalte ansprechen und Menschen, die wenig Zeit zum Kochen haben. Eine Verjüngung der Zielgruppe sei zwar nicht das vorrangige Ziel, könne aber ein positiver Nebeneffekt sein, hieß es aus dem Vorstand.
Um das Bewusstsein für Ernährung und qualitativ hochwertige Lebensmittel zu stärken betreibt das Unternehmen im Bremerhavener Klimahaus eine eigene Kochschule. "Das hört sich zunächst nach einem Widerspruch an", so Frosta-Chef Ahlers. "Aber ich bin davon überzeugt, dass man die Qualität von Fertigprodukten nur dann erkennt, wenn man sich selbst mit Kochen und Zutaten auskennt."
Für das kommende Jahr wollte das Unternehmen keinen Ausblick geben, da vor allem die Wechselkursschwankungen zu unberechbar seien. Frosta bezahlt den Großteil seiner Rohware in US-Dollar und leidet unter dem zunehmend schwächelnden Euro. Auch die politischen Rahmenbedingungen durch die Ukraine-Krise - insbesondere die EU-Sanktionen gegen Russland - beeinträchtigen die Geschäfte.