Artikel

HDE gegen gesetzliche Frauenquote

In der Debatte um eine Frauenquote in Führungspositionen sprach sich Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) für eine freiwillige Selbstverpflichtung nach Vorbild der 30 DAX-Unternehmen aus. Eine gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote mache, seiner Ansicht nach, mehr kaputt als sie nütze.

So entstehe unter Kollegen nur der Generalverdacht, die Führungsposition sei nur mit Blick auf die Quote besetzt worden. Hauptkriterium müsse die Leistung eines Arbeitnehmers sein. "Ich bin überzeugt, dass sich Frauen auch ohne Quote dauerhaft durchsetzen werden", sagt Genth. Im Einzelhandel sei dies ohnehin bereits auf einem guten Weg.

Dies stützt der HDE auf Statistiken des Instituts für Arbeitsmarkt- und Betriebsforschung. Demnach liegt die Frauenquote im Einzelhandel in der ersten Führungsebene bei rund 27 Prozent, in der gesamten Privatwirtschaft dagegen bei 25 Prozent. In der zweiten Führungsebene stellten Frauen 40 Prozent, während es in der gesamten Privatwirtschaft 35 Prozent seien.


Auch die Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung belegen, laut HDE, die positive Entwicklung im Handel. Von den 200 größten deutschen Unternehmen hätten 22 Unternehmen Frauen in ihren Vorständen. Davon seien allein sechs aus dem Handel. Genth fordert stattdessen die Politik auf, effizientere Mittel einzusetzen, um die Berufstätigkeit von Frauen zu fördern. Als Beispiel nennt er den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise