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Hochwasser: 200 Millionen Euro Schaden für Ernährungsindustrie

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) schätzt die durch Hochwasser verursachten Schäden in der Lebensmittelindustrie auf 200 Millionen Euro.

Zahlreiche Unternehmen der klein- und mittelständisch geprägten Branche kämpfen in den Hochwasserregionen mit Produktionsrückgängen, Kostensteigerungen und Absatzausfällen. Einige Betriebe mussten die Produktion vorübergehend unterbrechen.

"Der Maschinen- und Anlagenschaden in den überfluteten Betriebsstätten ist teilweise immens", beschreibt Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der BVE, die Lage. "Vielen Unternehmen machen zudem die indirekten Belastungen erheblich zu schaffen. So hat sich die Rohstoffversorgung deutlich verschlechtert, Lieferungen aus den regionalen Kartoffel- und Gurkenanbaugebieten sind kritisch geworden. Zudem fallen vorübergehend lokale Kunden aus dem Gastronomiebereich aus." Vielfach sei der Betriebsablauf gestört, da Hochwassersicherungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen und Mitarbeiter die Arbeitsstätte nicht erreichen oder anderweitig im Kampf gegen Hochwasser gebunden sind. In dieser Situation sei eine öffentliche Unterstützung dringend notwendig. Die BVE begrüßt daher die Bereitschaft im Bund, in den Ländern und auf EU-Ebene, Mittel zur Unterstützung geschädigter Unternehmen freizugeben. Dies müsse schnell und unbürokratisch erfolgen.

Für eine abschließende Beurteilung der Schäden und Produktionsausfälle in der Ernährungsindustrie sei es laut BVE noch zu früh. Eine Gefährdung der Lebensmittelversorgung in Deutschland sei jedoch nicht zu erwarten. Die Ernährungsindustrie ist mit 555.000 Beschäftigten der viertgrößte Industriezweig in Deutschland.

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