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Kaiser’s Tengelmann: Rewe auch zu Teilübernahme bereit

Rewe-Chef Alain Caparros ändert seine Strategie im Poker um die Übernahme von Kaiser’s Tengelmann-Märkten: "Rewe steht zugleich für Teillösungen – auch in Nordrhein-Westfalen mit der Übernahme aller Filialen bereit", zitiert die „Süddeutsche Zeitung“ den Rewe-Chef. Damit beharrt der Konzern nicht mehr nur auf eine Komplettübernahme – eine Zerschlagung wird wahrscheinlicher.

Trotzdem bekräftigte Caparros seine Beschäftigungszusage: "Diese geht über das hinaus, was unlängst zwischen Herrn Haub und den Betriebsräten in Berlin und Nordrhein-Westfalen ausgehandelt wurde." Anders als in Bayern und Berlin hat sich bisher noch kein Interessent gemeldet, der die Filialen in Nordrhein-Westfalen übernehmen würde. Der Grund: 91 der 135 Kaiser's-Märkte schreiben rote Zahlen.

Dass sich Caparros für die defizitären nordrhein-westfälischen Filialen einsetzt, erklärt die Tageszeitung mit dem Wahlkampf in NRW. SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft könnte es Wählerstimmen kosten, wenn die Arbeitsplätze verloren gehen.

Bis zum kommenden Montag können die Landesregierungen in Berlin ihre Stellungnahme zur Fusion zwischen Edeka und Kaiser’s Tengelmann noch abgeben. Diese sind für Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel nicht bindend. Immerhin: Winkt Gabriel das Vorhaben der Edeka nicht durch, wird das Risiko eines Arbeitsplatzabbaus im großen Stil immer unwahrscheinlicher. Alternative Kandidaten wie die Rewe oder die Tegut-Mutter Migros Zürich stehen „Gewehr bei Fuß“.

Sollte die Rewe zum Zuge kommen, will Caparros die Kaiser's Filialen ausschließlich zu Rewe-Märkten umflaggen: "Kein Markt müsste auf Discount umgestellt werden", so die SZ weiter. Edeka hatte angekündigt, Verlust-Filialen in Nordrhein-Westfalen zu Netto-Märkten umzubauen.

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