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Klarheit und Wahrheit: Aigner gibt Startschuss

Das umstrittene Verbraucherportal www.lebensmittelklarheit.de ist seit heute online – wenn auch mit erheblichen Anlaufschwierigkeiten. Die Seite ist bislang nur bedingt aufrufbar. User werden vertröstet.     

Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hat das Projekt zusammen mit Verbraucherzentralen-Chef Gerd Billen initiiert. Die Freischaltung hatte sich seit Monaten verzögert, da Industrie und Handel Nachbesserungen zum Schutz der eigenen Interessen gefordert hatten.

Auf der neuen Website können Verbraucher Produkte melden, bei denen Sie sich durch Aufmachung oder Kennzeichnung getäuscht fühlen. „Unsere Experten prüfen dann den Fall und geben – wenn für eine Veröffentlichung geeignet – dem Hersteller die Möglichkeit zur Stellungnahme. Ungeprüft wird nichts veröffentlicht“, so Ilse Aigner gegenüber der Bild-Zeitung. Jedes betroffene Unternehmen kann innerhalb von 7 Tagen schriftlich Stellung nehmen. Veröffentlicht werden die Verbrauchermeldungen dann zusammen mit der Stellungnahme.

Verbraucherzentralen und Politik versprechen sich dadurch künftig mehr Transparenz bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln. Seit Monaten hatte der Vorstoß Kritiker auf den Plan gerufen. So lehnt der Bundesverband der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) etwa nach wie vor „den Teil des Internetportals ab, in dem konkrete Produkte mit Marke und Firma genannt werden“. Auch der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) steht diesem Teil des Portals skeptisch gegenüber. „Deshalb wird die Lebensmittelwirtschaft auch das mit dem Internetportal verbundene Dialogangebot annehmen und konstruktiv, aber kritisch begleiten“, ließ der BLL verlauten.

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