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Niedrigere Mehrwertsteuer dämpft Teuerung von Lebensmitteln

Den zweiten Monat in Folge gilt nun die gesetzliche Mehrwertsteuersenkung. Und sie hat einen deutlichen Effekt auf die Teuerungsrate von Lebensmitteln, zeigt eine neue Auswertung.

Quelle: AMI
Von Martina Kausch | Fotos: AMI/ Unternehmen

Während im Frühjahr noch Spitzenwerte bei der Teuerung von Lebensmitteln erreicht wurden, hat sich der Preisabstand zum Vorjahr in den vergangenen beiden Monaten verringert, meldet die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft (AMI).

Je nach Geschäft wurden die Preise für Lebensmittel in der Regel um zwei oder drei Prozent reduziert. Trotz dieser Mehrwertsteuersenkung lagen die Verbraucherpreise für frische Lebensmittel weiterhin über dem Vorjahresniveau. Die Teuerungsrate fiel jedoch wesentlich moderater aus als in den Monaten zuvor.

So kosteten frische Lebensmittel, dem AMI-Frischeindex zufolge, im August 2,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Hauptverantwortlich für die Teuerung waren weiterhin die Warengruppen Obst und Fleisch. Im April 2020 hatten frische Lebensmittel zwischenzeitlich knapp 10 Prozent mehr gekostet als im Jahr zuvor.

Deutlich waren die Auswirkungen der Mehrwertsteuersenkung im Fleischbereich zu sehen, die höchsten Teuerungsraten aber waren bei Obst zu verzeichnen. Mit einem Preisaufschlag von etwa 12 Prozent lag hier die höchste Teuerungsrate im vergangenen Monat vor. Alle relevanten Segmente hatten sich gegenüber dem Vorjahr verteuert. Lediglich Zitrus- und Südfrüchte konnten günstiger eingekauft werden. Insbesondere Kern- (+16 %) und Steinobst (+30 %) kosteten deutlich mehr. In beiden Fällen waren die höheren Preise auf kleinere Ernten zurückzuführen. Vor allem bei Pfirsichen (+30 %), Aprikosen (+41 %) und Nektarinen (+55 %) waren die Preise kräftig gestiegen.

Die beiden Hitzewochen Anfang August hatten die Nachfrage nach Wassermelonen noch mal angekurbelt. Diese kosteten knapp sieben Prozent ehr als im Vorjahr und Zuckermelonen rund 15 Prozent. In diesem Sommer standen ebenfalls geringere Mengen an Melonen zur Verfügung, da auch hier die Ernten aus dem Mittelmeerraum kleiner ausgefallen waren als im Vorjahr. Anders als bei Obst lagen die Preise in der Warengruppe Gemüse unter dem Vorjahresniveau. Den zweiten Monat in Folge kostete Gemüse weniger als im Vorjahr. Etwa zehn Prozent sparten die Verbraucher bei ihrem Einkauf.

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