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Savencia muss sich von Andechser trennen

Die französische Großmolkerei Savencia darf die deutschen Bio-Molkereien Andechser und Söbbeke nach Ansicht des Bundeskartellamts nicht unter einem Dach führen. Mit der Veräußerung der Beteiligung an Andechser entgeht Savencia einer drohenden Rückabwicklung.

Das Unternehmen Savencia - bis vor kurzem unter dem Namen Bongrain bekannt - beteiligte sich im Jahr 1999 an Andechser und übernahm in den Jahren 2011 bis 2013 zusätzlich Söbbeke. Laut einer Pressemitteilung des Bundeskartellamts erfolgte die Freigabe für diese Fusion "durch unrichtige Angaben im Rahmen des im Jahr 2011 durchgeführten Fusionskontrollverfahrens".

Im Klartext: Die durch den Zukauf von Söbbeke entstandene Marktmacht wurde von Savencia durch Falschangaben bei Absatzzahlen und Organisationsstrukturen verschleiert. Das daraufhin von der Behörde eingeleitete sogenannte Entflechtungsverfahren brachte zutage, dass die Molkereien Andechser und Söbbeke insbesondere bei Bio-Frucht- beziehungsweise Naturjoghurt, Bio-Fruchtquark sowie Bio-Drinks gemeinsame Marktanteile von deutlich über 50% erzielen.

Um der aus Sicht des Amts erforderlichen Auflösung des Zusammenschlusses mit Söbbeke zu entgehen, bot die französische Großmolkerei schließlich an, ihre Beteiligung an Andechser aufzugeben und die Anteile zu veräußern. Dem Unternehmen droht nun ein Bußgeldverfahren wegen des vorsätzlichen oder fahrlässigen Verstoßes gegen das Gebot, einen Zusammenschluss richtig und vollständig anzumelden.

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