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Schlecker: Sanierung hat höchste Priorität

"Die uneingeschränkte Betriebsfortführung ist bei Schlecker im Wesentlichen wieder hergestellt", erläutert Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz. Nach der Einigung mit der Markant Gruppe haben laut Schlecker-Angaben große Lieferanten wie Procter & Gamble, Beiersdorf, Unilever und Henkel bereits sofortige Lieferzusagen erteilt. Insgesamt lägen derzeit rund 140 Lieferzusagen vor, heißt es aus dem Hause Schlecker.

Anhand eines <link fileadmin daten startseite schlecker_organigramm.pdf>Organigramms erläuterte Geiwitz auf der heutigen Schlecker-Presskonferenz die Struktur der gesamten Schlecker Gruppe mit der Anton Schlecker e. K. an der Spitze. Die Insolvenz der Schlecker e. K. bedeute in der Konsequenz die Privatinsolvenz von Anton Schlecker. Meike Schlecker, Tochter des Firmengründers, wandte sich entschieden gegen kursierende Gerüchte größerer Familienvermögen und erklärte, dass es auch in der Familie keine wesentlichen privaten Vermögen mehr gebe. Hier seien die Mittel in den vergangenen Jahren ebenfalls in die Unternehmung zur Stabilisierung investiert worden.

Zuvor war Geiwitz am Montagmorgen vom Amtsgericht Ulm zum sogenannten vorläufigen "starken" Verwalter ernannt worden. Dies bedeutet, dass die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über das Vermögen des Schuldners auf den Insolvenzverwalter übergeht.  Wesentliche Pflichten sind die Sicherung des Vermögens des Schuldners und die Fortführung der Unternehmung bis zur Eröffnung des eigentlichen Verfahrens. Geiwitz machte deutlich, dass er trotz der Rolle als "starker" Verwalter weiter gemeinsam mit Familie, Management, Gläubigern und Arbeitnehmervertretern eine Zukunftslösung anstrebe.

Im Unternehmen sieht der Insolvenzverwalter nach erster Bestandsaufnahme in vielerlei Hinsicht Substanz. Die Auslandsgesellschaften seien nicht in die Insolvenz einbezogen, da sie wirtschaftlich eigenständig und profitabel sein sollen. Zudem schreibe der größte Teil der Verkaufsstellen in Deutschland schwarze Zahlen, so Schlecker CFO Sami Sagur. Die hohe Kundennähe sei ein wichtiger Wert, und die entsprechende konsequente Positionierung im Jahr 2011 gehe in die richtige Richtung.  Eine Sanierung des Unternehmens habe daher Priorität. Auch gebe es keine Bankverbindlichkeiten. Es seien am Ende Lieferantenschulden in zweistelliger Millionenhöhe gewesen, die die Insolvenz letztlich ausgelöst haben sollen.

 

 

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