Artikel

Super Wonderland

Gläserne Produkte, Roboter in der Frische-Abteilung, digitale Orakel, Insekten-Food: Mit dem Future Food District wagt die Coop auf dem Expo-Gelände einen Ausflug ins Jahr 2050.

zur Bilderstrecke, 19 Bilder
Von Linda Schuppan

Zeitmaschine Supermarkt: Emotionale Themenwelten gehören der Vergangenheit an. Die Ware wird als funktionaler Informationsträger vermarktet. Roboter sind für Präzisionsarbeiten und Qualitätssicherung zuständig und interagieren mit dem Kunden – einem aufgeklärten Konsumenten, der verantwortungsvoll gebraucht statt verbraucht, der seinem Ego täglich auf Genuss konditionierte Ausbrüche zugunsten einer explodierenden Weltbevölkerung verwehrt.

Die Welt 2050. Die Zahl der Erdbewohner liegt bei 9,6 Milliarden Menschen. Das neue Gold heißt Wasser. Die neue Macht heißt Food. Wer den Zugang zu den Mitteln des Lebens hat, diktiert den ökonomischen Fortschritt. Termiten, Larven, Käfer und Heuschrecken sind die neuen Protein-Protagonisten auf unserem Speiseplan. Schwimmende Farmen sind die neuen Legebatterien der Lebensmittelproduktion, und in der Verpackungsindustrie ist die Biodegradation – die Auflösung des Materials durch Bakterien – Alltag.

Rundum-Analyse per Touchscreen Der Kunde 2050. Carlo Futuro ist Single, 24 Jahre alt, lebt in Mailand und hat acht Lebensmittelunverträglichkeiten. 80 Prozent seiner Lebensmittel bestellt er online. Den Rest kauft er im Future Food District um die Ecke. Was ihm dort gefällt: die Interaktion zwischen Ware und Information. Über die Screens erfährt er zu jedem Produkt Viren- und Allergenpotenzial, Herkunft, Carbon-Footprint und ernährungsphysiologische Details. Sein Kaufverhalten beschreibt er als „normal“.

Artikel teilen

Gut informiert durch die Krise