Nach rund vier Wochen und mehr als 60 Spielen bei der Fußballweltmeisterschaft 2018 ist die Konsumfreude bei den meisten Fußball-Fans hierzulande trotz idealem Sommerwetter seit dem Vorrundenaus der deutschen Nationalmannschaft stark zurückgegangen. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag des Zahlungsdienstleisters Klarna unter rund 2.000 Bundesbürgern. Demnach wollte nur jeder Dritte (36 Prozent) nach dem Ausscheiden der Deutschen die WM noch in gleichem Maße verfolgen. Ein Fünftel der Befragten wollte sich zumindest die Halbfinalspiele sowie das Finale ansehen. Für jeden Zehnten spielte die WM dagegen ohne die eigene Nationalmannschaft keine Rolle mehr - darunter vor allem Frauen mit zwölf Prozent im Vergleich zu den männlichen Befragten mit sieben Prozent.
Auch wenn es um spezielle Warengruppen geht, scheint bei den Deutschen bei dieser WM laut der YouGov-Umfrage keine rechte Kauflaune aufgekommen zu sein. Nur fünf Prozent der Befragten haben nach eigenen Angaben bis zum Vorrundenaus vermehrt spezielle Shopping- und Rabattaktionen zur WM ausgenutzt. Jeder Vierte (25 Prozent) sagte sogar, bei solchen Angeboten weniger als sonst zugeschlagen zu haben. Noch gravierender ist die Tendenz bei Fanartikeln wie Trikots und Merchandising: Hier hat laut Befragung jeder Dritte (32 Prozent) in der Vorrundenphase weniger ausgegeben als sonst.
Im Gegensatz dazu scheinen die Millennials tendenziell konsumfreudiger zu sein: Zwölf Prozent der 18- bis 24-Jährigen haben vermehrt Gebrauch von Rabattaktionen gemacht, 18 Prozent haben mehr als sonst für alkoholische Getränke wie Bier ausgegeben, sogar 20 Prozent zusätzlich Budget für Grillgut und immerhin 13 Prozent mehr für Fanartikel investiert. Dabei scheint der E-Commerce eher profitiert zu haben - zumindest beim Thema Sport- und Outdoor-Artikel: So verzeichnete Klarna während der WM (9. Juni bis 8. Juli) bislang 22 Prozent mehr Bestellungen in den Partner-Shops mit Sportbezug, die die Bezahlmethoden des Unternehmens integriert haben. Auch hier stechen die Millennials heraus. Die Käufe nahmen bei den 18- bis 25-Jährigen um 37 Prozent zu. Deutliche Unterschiede gibt es auch zwischen Männern und Frauen: 28 Prozent mehr Einkäufe bei den Frauen, aber nur 13 Prozent mehr bei den Männern zeigen zumindest beim Shoppen die weibliche Sportbegeisterung.