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Bei Jüngeren beeinflusst das Klimabewusstsein die Ernährung

Eine große Gruppe von Menschen in der jüngeren Generation setzt klimafreundliches Verhalten in der eigenen Ernährung um. Das ist das Ergebnis einer Studie der Uni Göttingen.

Der Fleischkonsum hängt nach den Ergebnissen der Studie bei jüngeren Menschen mit dem Bewusstsein zum Thema Klimawandel zusammen. Regionales Fleisch kann bei dieser Konsumentengruppe wahrscheinlich eher punkten.
Von Martina Kausch | Fotos: RUNDSCHAU / Martina Kausch

Ein Forschungsteam der Universität Göttingen hat das Klimabewusstsein im Zusammenspiel mit der eigenen Ernährungsweise junger Menschen untersucht. Das Ergebnis: Der größten Gruppe ist die Problematik des Klimawandels bewusst und dieses Bewusstsein beeinflusst die Ernährung.

Die Forscherinnen und Forscher der Abteilung Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte der Universität Göttingen haben rund 1400 Personen zwischen 15 und 29 Jahren befragt. Sie sollten Aussagen zum Bewusstsein des Klimawandels bewerten; sowohl eigene Verhaltensabsichten als auch zukünftige Konsequenzen wurden erfasst. In der jungen Generation existieren demnach drei Gruppen mit unterschiedlichem Klimabewusstsein: Unterstützer (57 Prozent), Unentschlossene (29 Prozent) und Leugner (14 Prozent).

Außerdem gibt es eine große Gruppe, welche klimafreundliches Verhalten in der eigenen Ernährung umsetzt: 29 Prozent dieser Gruppe sind Flexitarier – essen also nur ab und zu Fleisch – und 17 Prozent ernähren sich fleischlos. Die Gruppe der Unentschlossenen erkennt den Klimawandel zwar an, berücksichtigt dies aber noch nicht im eigenen Verhalten. Die Leugner erkennen den Klimawandel generell nicht an beziehungsweise glauben, dass er nicht vom Menschen verursacht ist. Sie berücksichtigen dies entsprechend auch nicht bei der eigenen Ernährung.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass viel Kommunikation notwendig ist, um eine klimabewusstere Ernährung in der Gruppe der Unentschlossenen zu fördern“, sagt Dr. Kristin Jürkenbeck von der Universität Göttingen, Hauptautorin der Studie. „Das Thema Klimawandel und Klimabewusstsein wird in allen Lebensbereichen immer wichtiger für Konsumentinnen und Konsumenten, dies verdeutlicht auch die öffentliche Diskussion und darf nicht von Unternehmen und der Politik ignoriert werden“, sagt Prof. Dr. Achim Spiller, Leiter der Arbeitsgruppe Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte. 

Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Cleaner and Responsible Consumption erschienen und hier einzusehen.

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