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Bundeskartellamt: keine Hinweise auf Preisabsprachen

Dem Bundeskartellamt in Bonn liegen nach wie vor keine Hinweise auf Absprachen der Mineralölkonzerne in Deutschland vor. Eine Sektoruntersuchung, die die Bonner zurzeit durchführen, hatte in den Medien vereinzelt zu dieser Annahme geführt. „Wir befassen uns eingehend mit der wettbewerblichen Struktur in der Mineralölwirtschaft“, so der Sprecher des Bundeskartellamtes Kay Weidner auf RUNDSCHAU-Anfrage.

Gegenstand der Untersuchung sei die Überprüfung der Marktmacht der großen Mineralölkonzerne. Dabei spiele auch das Preissetzungsverhalten an den Tankstellen eine Rolle. Die Ergebnisse der Studie liegen voraussichtlich Ende Mai vor. Die Bonner prüfen exemplarisch vier deutsche Großstädte. „Wir werten dabei sämtliche Preisveränderungen an jeweils etwa 100 Tankstellen der letzten drei Jahre aus“, so Weidner. Es wird untersucht, ob diese einem bestimmten Muster folgen. Welche Konsequenzen aus den Ergebnissen hervorgehen können, lassen die Bonner offen.
Das Bundeskartellamt beschreibt den Mineralölmarkt als hochkonzentriert und sehr Preis-transparent. Das Ergebnis: Preisanpassungen sind schnell und leicht umzusetzen und hinterlassen regelmäßig den Eindruck eines gleichförmigen Verhaltens der Konzerne. „Auch externe Faktoren, wie der Dollar-Kurs, der Rohölpreis und politische Unruhen beeinflussen den Kraftstoffpreis“, so Weidner.

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