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Bußgeldstrafen gegen <br>21 Wursthersteller

Das Bundeskartellamt verhängt Geldbußen in Höhe von 338 Mio. Euro gegen 21 deutsche Wursthersteller. Rechtskräftig werden die Summen allerdings erst nach einer Widerspruchsfrist von zwei Wochen. Reinert hat bereits Klage gegen den Kartellamtsbeschluss angekündigt.

Ein anonymer Hinweis habe den Anstoß gegeben, teilte das Bundeskartellamt heute mit. Die Preisabsprachen seien über viele Jahre hinweg praktiziert worden, sagte Kartellamtschef Andreas Mundt. So hätten sich 21 Hersteller regelmäßig über Forderungen von Preiserhöhungen verständigt. Auch von regelmäßigen Treffen mit Blick auf den Austausch von Marktentwicklungen und Preisen ist die Rede.

Aufgrund der Heterogenität der Produkte sei es zwar nicht möglich gewesen, konkrete Einzelpreise festzulegen, jedoch hätten sich die Beteiligten über Preisspannen für Produktgruppen verständigt. In der Folge seien höhere Preisforderungen gegenüber dem Einzelhandel durchgesetzt worden.

Im Laufe des Verfahrens hätten schließlich elf Unternehmen mit der Behörde kooperiert und Geständnisse abgelegt. Über die Höhe der einzelnen Bußgelder schweigen sich die Bonner aus. Nur so viel: Man sei in der „teilweise mittelständisch geprägten Branche mit Augenmaß vorgegangen“.

 

Folgende Unternehmen sollen an dem Kartell beteiligt sein:

- Bell Deutschland Holding (vormals Abraham/Zimbo, Coop-Gruppe)

- Böklunder Plumrose, Böklund/Könecke Fleischwarenfabrik (Zur Mühlen-Gruppe, ClemensTönnies-Gruppe)

- Döllinghareico

- Herta (Nestlé)

- Franz Wiltmann

- H. Kemper

- H. & E. Reinert / Sickendiek Fleischwarenfabrik

- Hans Kupfer & Sohn

- Heidemark Mästerkreis

- Heinrich Nölke

- Höhenrainer Delikatessen

- Lutz Fleischwaren

- Marten Vertriebs - Meica Ammerländische Fleischwarenfabrik Fritz Meinen

- Metten Fleischwaren

- Ponnath Die Meistermetzger

- Rudolf und Robert Houdek

- Rügenwalder Mühle Carl Müller

- Westfälische Fleischwarenfabrik Stockmeyer (heristo AG)

- Wiesenhof Geflügelwurst (PHW-Gruppe)

- Willms Fleisch

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