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Coca-Cola verkauft Anteile an US-Kapselhersteller Keurig

Die JAB Holding, die von der deutschen Familie Reimann kontrolliert wird, baut ihr Kaffeeimperium aus. Wie das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg mitteilte, hat die JAB Holding für rund 14 Mrd. US-Dollar (etwa 13 Mrd. Euro) den US-Kapselhersteller Keurig Green Mountain übernommen. Auch der bisherige Aktionär Coca-Cola hat seinen Anteil in Höhe von 17,4 Prozent an JAB verkauft - dabei hatte der Brausehersteller ehrgeizige Pläne mit seinem Einstieg.

Das Board of Directors von Keurig hat die Übernahme bereits abgesegnet. Das Unternehmen soll nach der Übernahme von der Börse genommen werden. An dem Deal waren auch strategische Minderheitsaktionäre von JAB beteiligt. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2016 abgeschlossen werden.

Über die Rolle von Coca-Cola herrschte zunächst Unklarheit. Zunächst hatte es geheißen: "Coca Cola unterstützt die Transaktion vollends“. Nach Informationen der RUNDSCHAU bedeutet das den Verkauf der Anteil in Höhe von zuletzt 17,4 Prozent gegen Barabgeltung an JAB. Mit einem Verkaufspreis von 92 USD pro Aktie - 80 Prozent mehr als der letzte Schlusskurs vom 4. Dezember - klingelt damit die Kasse bei Coca-Cola.

Daneben dürfte den Konzern aus Atlanta auch ein anderer Aspekt zu dem Ausstieg bewogen haben: Seit dem Einstieg im Februar bei Keurig hat das Management ehrgeizige Ziele verfolgt. Ein neues Kapselsystem von Keurig sollte es ermöglichen, neben Kaffee auch Kaltgetränke aus Kapseln zuzubereiten. Dafür wollte Coca-Cola seine Geschmacksrichtungen beisteuern und beim Marktstart helfen, so die Pläne. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern blieben die Ziele jedoch weit unter den Erwartungen. Die bestehende Kooperation zwischen Keurig und Coca-Cola bleibt nach Angaben eines Sprechers von der Übernahme unberührt.

Die JAB Holding investiert seit mehreren Jahren in das Kaffeesegment und will für das Segment eine globale Plattform errichten. Im Portfolio der Investmentfirma befinden sich bereits namhafte Hersteller wie das ehemalige Kaffeegeschäft von Mondelez, Jacobs, und der niederländische Kaffeeröster Douwe Egberts. Beide Unternehmen wurden mittlerweile verschmolzen. Daneben besitzt JAB auch Anteil an der Wella-Mutter Coty und an den Modeunternehmen Bally und Jimmy Choo.

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