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Der Feelgood-Manager

Für Tobias Baisch stehen nicht nur seine drei Märkte im Vordergrund, sondern auch seine Ehefrau und die beiden Söhne. Der Edeka-Kaufmann ist ein Familienmensch. Das spiegelt sich auch in seinem Führungsstil wider. Denn für seine Mitarbeiter ist er nicht nur der Chef, sondern auch ein Freund.

Tobias Baisch und Familie, Edeka Baisch
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Von Alexandra Stojic | Fotos: Michael Wagner

Man nehme eine Portion Selbstironie, einen Aussichtspunkt über Stuttgart und viel Energie – das war das Rezept für das Shooting mit Familie Baisch. „Auch wenn wir vielleicht so aussehen, sind wir alles andere als spießig“, scherzt der Edeka-Kaufmann Tobias Baisch. Und kaum hat er den Satz ausgesprochen, schon springt er mit Frau Aleksandra und den Söhnen Milo und Luka beherzt in eine spätherbstliche Matschpfütze.

Auf der Überholspur

Zeit mit seiner Familie verbringen zu können, erzählt Tobias Baisch, sei ohnehin das Wichtigste für ihn. „Die Sonntage gehören der Familie und Freunden“, ergänzt er. Fußball spielen, Radfahren, Herumtoben steht dann auf der Tagesordnung. Natürlich ist ein Vollblutkaufmann wie Tobias Baisch aber irgendwie immer auch in Gedanken in seinen Märkten. Drei sind es mittlerweile mit einer Gesamtfläche von 5.500 Quadratmetern. Die Märkte hat der 39-Jährige gemeinsam mit seiner Frau innerhalb der letzten fünf Jahre aufgebaut. Er selbst hat dafür eine gesicherte Stellung im internationalen Management in der Metro-Gruppe aufgegeben.

„Es war eine sehr harte Zeit“, erinnert sich der Kaufmann. „Und ohne die Unterstützung meiner Frau hätte ich das alles nicht geschafft“, fügt er hinzu. 2012 übernimmt der Edekaner eine Marktkauffläche in einem Einkaufscenter in Leonberg und baut sie komplett um. Wenige Jahre später folgt ein Markt in Sindelfingen und vor rund zwei Monaten wird Markt Nummer drei in Stuttgart-Vaihingen eröffnet.

Wenn der MLF an die Tür klopft

Für seine Mitarbeiter will Tobias Baisch nicht der unnahbare Vorgesetzte sein, der nur Befehle erteilt und sich sonst in seinem Büro verschanzt. „Das wäre doch völliger Quatsch“, winkt er ab. „Ich bin in meinen Märkten nicht nur Händler, sondern auch auch noch Feelgood-Manager.“ Feelgood-Manager? Ein Begriff, den man sonst nur von Unternehmensriesen wie Google, Apple oder Facebook kennt. „Meine Mitarbeiter können wirklich mit jedem Problem zu mir kommen. Sei es fachlicher oder persönlicher Natur. Ich möchte, dass sie sich an ihrem Arbeitsplatz gut fühlen.“ Das gute Arbeitsklima spüren auch die Kunden.

Auch wenn wir vielleicht für manche so aussehen, sind wir aber alles andere als spießig.

Inbesondere in der anonymen Centerfiliale in Leonberg ist der Anteil an Stammkunden ausgesprochen hoch. Und das macht sich im Umsatz bemerkbar. Dieser Erfolg der Märkte fällt in der Branche schnell auf – genauso wie Familie Baisch als Menschen. Irgendwann steht der MLF vor seiner Tür und lädt ihn zur Tagung ein, im September folgt dann die Aufnahme als Mitglied. „Wahnsinn, oder? Und das nach nur fünf Jahren als Selbstständiger. Das hat uns in der Tat sehr stolz gemacht."

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