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Ernährungsindustrie: Stimmung auf Rekordtief

Der ifo-Geschäftsklimaindex für die Ernährungsindustrie liegt im Oktober auf den tiefsten Stand der letzten zwölf Monate. Ungünstige Entwicklungen der Branche lassen die Hersteller skeptisch in die Zukunft blicken.

So ist der August 2014 der bisher wachstumsschwächste Monat der Lebensmittelhersteller. Die Unternehmen der Ernährungsindustrie haben hier 13,7 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das sind rund 5,8 Prozent weniger als im Vorjahr.

Durch sinkende Verkaufspreise im In- und Ausland ist der Branchenumsatz real noch um 5,4 Prozent gesunken. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex hat um 2,3 Prozent im Vorjahresvergleich abgenommen. Daneben machten der Branche fehlende Wachstumsimpulse im Exportgeschäft und zunehmende Handelsbarrieren in Drittländern wie Russland zu schaffen.

Überwiegend gute Ernteerwartungen an den globalen Agrarrohstoffmärkten begünstigen die Angebotssituation. Dadurch sind die Preise an den Agrarrohstoffmärkten im September 2014 weiter gesunken, liegen aber noch immer auf einem hohen  Niveau. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel ging um 3,2 Prozent gegenüber dem Vormonat bzw. 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Das Konsumklima in Deutschland hält sich trotz zunehmender konjunktureller Unsicherheiten auf hohem Niveau. Im Vormonatsvergleich sind die Preise für Lebensmittel und die allgemeinen Lebenshaltungskosten im September 2014 stabil geblieben. Gegenüber dem Vorjahresmonat haben sich die Lebensmittelpreise um 0,9 Prozent und die Verbraucherpreise um 0,8 Prozent erhöht.

Die Ernährungsindustrie ist mit rund 555.000 Beschäftigten in 6000 Betrieben der viertgrößte Industriezweig Deutschlands. Mit einer Exportquote von 30 Prozent schätzen zudem Kunden weltweit die Qualität deutscher Produkte.


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