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Ernährungsindustrie überwindet Stagnation

Die deutsche Ernährungsindustrie hat im ersten Halbjahr 2016 nach vorläufigen Ergebnissen ihren Umsatz um 0,8 Prozentpunkte auf 82,5 Mrd. Euro zum Vorjahr gesteigert. Mengenmäßig betrug der Zuwachs 2,2 Prozentpunkte, da die Verkaufspreise im Inland um 0,7 Prozentpunkte und im Ausland um 2,7 Prozentpunkte sanken. In den letzten zwei Jahren hatte die Branche stagniert.

Das Exportgeschäft ist im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozentpunkte auf 26,7 Mrd. Euro gewachsen. Die im Ausland abgesetzte Menge lag aufgrund der Preissenkungen um 5,4 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau. Sowohl in den EU-Märkten, als auch außerhalb des Binnenmarktes entwickelten sich die Lebensmittelausfuhren besser als im Vorjahr, teilte die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mit. Die Exportquote lag bei durchschnittlich 32 Prozent.

Eine Prognose für den weiteren Jahresverlauf bleibt angesichts der vielen Einflussfaktoren auf die Lebensmittelproduktion und den -absatz jedoch schwierig. Entsprechend ist die Stimmungslage bei den Lebensmittelherstellern im ersten Halbjahr abwartend und verhalten. Der ifo-Geschäftsklimaindex ging im Vorjahresvergleich um 1,4 Prozentpunkte zurück.

Auch auf Verbraucherseite zeigen sich insbesondere die Konjunkturerwartungen gedämpft, wodurch das Konsumklima moderate Einbußen von 1,9 Prozentpunkten verzeichnete. Andererseits bleibt es aber vor allem aufgrund der guten Arbeitsmarktlage und der niedrigen Inflation auf einem hohen Niveau. Geringe Preissteigerungen animieren zudem zum Kauf höherwertiger Produkte. Insgesamt stiegen die Lebenshaltungskosten in den ersten sechs Monaten des Jahres nur um 0,2 Prozentpunkte, die Lebensmittelpreise um 0,5 Prozentpunkte.

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