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Gausepohl: Westfleisch schnappt sich Rindfleischsparte

Die insolvente Rindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe hat einen Käufer gefunden: Der Fleischkonzern Westfleisch hat eine entsprechende Vereinbarung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss unterzeichnet. Das Bundeskartellamt hat dem Verkauf zugestimmt. „Die Sanierung ist damit drei Monate nach dem Insolvenzantrag erfolgreich abgeschlossen“, erklärte Insolvenzverwalter Dr. Malte Köster.

Westfleisch erwirbt sämtliche Vermögensgegenstände wie Betriebsimmobilien, Maschinen und technischen Anlagen der beiden insolventen Gesellschaften Gausepohl Qualitätsfleisch sowie Fleischversand Heinz Gausepohl an den Standorten Dissen und Bakum. Darüber hinaus sieht die Kaufvereinbarung die Übernahme aller rund 100 Beschäftigten beider Gesellschaften vor, teilte Westfleisch mit.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Insolvenzverwalter stellte jedoch heraus, dass der erzielte Kaufpreis zu einer hohen Befriedigungsquote der Gläubiger von bis zu 50 Prozent führen könne. Die durchschnittliche Quote für Gläubiger in Insolvenzverfahren liegt in Deutschland bei rund fünf Prozent.

Die Rindfleischsparte der Gausepohl-Gruppe hatte Ende letzten Jahres einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von rund 150 Millionen Euro. Um das insolvente Unternehmen war ein Bieterwettstreit entbrannt. Auch der Fleischkonzern Tönnies hatte sich zunächst um eine Übernahme bemüht, sich dann aber nach eingehender Buchprüfung Ende November wieder von dem Vorhaben verabschiedet.

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