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Handelswachstum in der EU stagniert

Die europäische Schuldenkrise macht auch vor dem Einzelhandel nicht halt. Das zeigt die aktuelle Studie „Retail in Europe des Instituts für Handelsforschung (IFH). Der Einzelhandelsumsatz der EU 28 beläuft sich aktuell auf über 2,8 Billionen Euro – für 2013 rechnen die IFH-Experten allerdings mit einem nominalen Wachstum von 0,1 Prozent.

Jeder Europäer gibt jährlich 5.547 Euro im Einzelhandel aus

Der Einzelhandel stellt in der EU eine bedeutende Wirtschaftskraft dar. Im Jahr 2012 wurden insgesamt über 2,8 Billionen Euro Umsatz (inkl. Umsatzsteuer) generiert. Auch in den Jahren zuvor – mit Ausnahme von 2009 – konnten die europäischen Handelsumsätze eine insgesamt positive und stabile Entwicklung verzeichnen. Im Zeitraum von 1995 bis 2012 betrug die jährliche Wachstumsrate (CAGR) im Durchschnitt drei Prozent. Doch die Schuldenkrise macht auch vor dem Einzelhandel nicht halt. So betrug der Umsatzzuwachs über alle 28 Länder der EU im Jahr 2012 nur noch 0,8 Prozent. Und auch die Hochrechnung für das aktuelle Jahr lässt die Einzelhändler in Europa nicht aufatmen: Die IFH-Experten rechnen lediglich mit einem nominalen Zuwachs von 0,1 Prozent.

Deutschland mit Wachstumsraten um 12 Prozent

Auch wenn Europa immer stärker zusammen wächst, gibt es insbesondere beim Handelswachstum in den 28 EU-Ländern deutliche Unterschiede. Die Wachstumsraten der Mitgliedsländer bewegen sich zwischen zwölf und 660 Prozent. Im Durchschnitt wuchs der Handel in der EU in den analysierten Jahren um 71 Prozent. Zu den Gewinnern der europäischen Gemeinschaft zählt Bulgarien. Ausgehend von einem sehr niedrigen Anfangsniveau weist das Land die höchste Wachstumsdynamik auf. Seit 1995 wuchs der Handel dort um rund 660 Prozent. Auch die baltischen Staaten und Rumänien zählen mit Wachstumsraten zwischen 285 und 440 Prozent zu den Gewinnern der EU 28 Staaten. Deutschland hingegen konnte seit 1995 lediglich einen Zuwachs von zwölf Prozent verbuchen. Betrachtet man ausschließlich den Zeitraum seit 2009, werden die Auswirkungen der Finanz- und Schuldenkrise auf die einzelnen Mitgliedsländer deutlich. Zu den Verlierern der Krise zählt allen voran Griechenland, aber auch Portugal, Spanien, Kroatien und Irland konnten die Einbußen durch die Krise bis heute nicht wettmachen.

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