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HDE Herbst-Bilanz: Lebensmittelhandel wächst überproportional

In den ersten sieben Monaten des Jahres sind die Umsätze im Einzelhandel mit einem nominalen Plus von 1,1 Prozent insgesamt stabil geblieben. Gewinner war der Lebensmittelhandel. Die Umsätze konnten hier bis Juli dieses Jahres um 3,4 Prozent gesteigert werden.

Der deutsche Einzelhandel hat in den ersten sieben Monaten des Jahres ein Umsatzplus von nominal 1,1 Prozent erzielt und seinen Umsatz um 2,6 Milliarden auf 245,2 Milliarden Euro gesteigert. Preisbereinigt sanken die Erlöse um 0,5 Prozent. Diese Zahlen hat der Handelsverband Deutschland (HDE) heute veröffentlicht. Dabei sieht es in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich aus: Gut lief es in diesem Jahr bisher besonders im Lebensmittel- und im Online-Handel. Die Umsätze allein im Lebensmittelhandel sind um 3,4 Prozent gestiegen. Das Umsatzwachstum sei demzufolge nicht in erster Linie Ausdruck eines Mengenwachstums, sondern der gestiegenen Bereitschaft, für Qualität mehr auszugeben. Stark zeigten sich im bisherigen Jahresverlauf Vollsortimenter und Discounter. Letztere konnten im ersten Halbjahr um rund vier Prozent zulegen. Andere Branchen wie der Textilhandel dagegen haben unter dem verregneten Frühjahr gelitten und mussten Einbußen hinnehmen.
Für das gesamte Jahr erwartet der HDE im deutschen Einzelhandel ein nominales Umsatzplus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Preisbereinigt wird das einem Minus von etwa 0,5 Prozent entsprechen.

Energiewende verunsichert Handel

Der Einzelhandel zeigt sich nach einer aktuellen Händlerumfrage durch steigende Energiekosten verunsichert: Laut einer aktuellen HDE-Umfrage sieht jedes fünfte Unternehmen durch die höheren Kosten der EEG-Umlage Arbeitsplätze in Gefahr. Der Handel fordert daher einen Neuanfang bei der Energiewende. Die nächste Bundesregierung müsse deshalb ein neues Konzept für eine bezahlbare Energiewende vorlegen. „Das EEG ist in dieser Form nicht zukunftsfähig“, so HDE-Geschäftsführer Stefan Genth. Es sei nicht hinnehmbar, dass Privathaushalte und nicht privilegierte Unternehmen die Förderung von Industrien über die EEG-Umlage mitfinanzieren müssten.

Die aktuelle HDE-Umfrage zeigt, dass die Händler insgesamt verhalten optimistisch in die Zukunft schauen. 54 Prozent der Betriebe erwarten eine stabile oder bessere Entwicklung. Dagegen gehen 46 Prozent der Unternehmer für die nächsten Monate von einer Verschlechterung ihrer Lage aus.

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