Wer das helle Büro von Bonduelle-Geschäftsführer Jens Vogler betritt, sieht sofort, dass sein Geschäft die Frische ist. Poster von grünen Gemüsefeldern zieren die Wände, in den Regalen Produktentwürfe für Fresh-Cut-Salate jeglicher Art. „Wir stehen inzwischen eben nicht mehr ausschließlich für Erbsen und Mais aus der Konserve“, erklärt er.
Frische Convenience für Deutschland
Seit 2012 ist der 46-jährige Geschäftsführer bei Bonduelle in Reutlingen für die Entwicklung der Frische-Kategorie mit ihren Blattsalat-Mischungen und fertigen Salatschalen zuständig. „Der Convenience-Markt entwickelt sich rasant weiter und unsere Nachbarländer sind uns immer noch einen Schritt voraus“, sagt er. Deutschland komme im Fresh-Cut-Bereich auf eine Käuferreichweite von 41 Prozent, Frankreich auf über 70 Prozent. Ein Fakt, der dringend geändert werden müsse, findet Vogler „Ich bin ein passionierter Sportler. Als solcher habe ich beruflich wie auch privat einen gesunden Ehrgeiz.“ Und er erklärt nicht ohne Stolz: „Wir wollen im Bereich frische Convenience mindestens ein neues Subsegment pro Jahr besetzen.“ Denn: Er sieht auch für den deutschen Lebensmittelhandel ein „enormes Potenzial“.
Mit neuem Portfolio in die Zukunft
In Sachen Markenimage des Frische-Bereichs hat Jens Vogler ebenfalls eine genaue Vorstellung. Modern und innovativ soll es sein. Deswegen treiben seine Mannschaft und er die Weiterentwicklung der Salatbeutel ständig voran. Dazu zählen jährliche Überarbeitungen von Design und Portfolio. Um für mehr Abwechslung zu sorgen, werden das ganze Jahr Saisonprodukte angeboten, so zum Beispiel im Sommer der Sommer-Salat mit Sauerampfer.
„Wir haben einfach viel Spaß daran, neue Dinge auszuprobieren, das spiegeln unsere Produktentwicklungen wider“, erzählt Jens Vogler weiter. Auch in Richtung frische Convenience wolle sich das Unternehmen in Zukunft breiter aufstellen. So wurden zum Beispiel frische Suppen, die voll im Trend liegen, außer in Frankreich im September auch in Deutschland gelauncht.
Ziele statt feste Arbeitszeiten
Und wie funktioniert ein von Jens Vogler geführtes Unternehmen? „Mein Leitspruch lautet seit jeher: Vision, Richtung und Sinn. So bin ich als Mensch und auch als Vorgesetzter.“ Respekt, so sagt er, sei das höchste Gut in der Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern.
Meine größte Stärke ist Empathie. Ich begegne jedem Menschen mit Respekt. So führe ich auch meine Mitarbeiter. Jens Vogler, Geschäftsführer Bonduelle
In der Firmenzentrale geht es sehr familiär zu. Auch Menschlichkeit ist eine Eigenschaft, der Vogler einen hohen Stellenwert zuspricht. „Ich sage immer, es gibt bei uns keine Arbeitszeiten, es gibt nur Ziele.“ Sein privates Lieblingsziel ist Hamburg, wo er zusammen mit seiner Frau, seinem Sohn und Hündin Juli zu Hause ist. „Meine Familie, der Sport und die Natur stehen für mich an erster Stelle, Bodenhaftung ist mir wichtig.“ Fast wie bei den Salaten in der Erde. Und wieder haben wir die Brücke zu Bonduelle geschlagen.
Info
Jens Vogler ist Marketing- und Vertriebsexperte und seit 1999 in der FMCG-Branche zu Hause. Bevor er zu Bonduelle kam, hatte er verschiedene Führungspositionen bei Unilever und Danone inne.