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Karstadt baut 2.000 Stellen ab

Euro-Krise und Neuausrichtung zwingen Karstadt zum Tritt auf die Kostenbremse. Die Warenhauskette will bis Ende 2014 2.000 Arbeitsplätze abbauen. "So schmerzhaft diese Maßnahmen für die betroffenen Mitarbeiter sind, so notwendig sind sie", teilte der Vorstandsvorsitzende Andrew Jennings am Montagabend mit.

"Karstadt muss seine Organisation anpassen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und die erforderlichen Schritte unternehmen, um unseren Erfolg langfristig zu sichern", so Jennings. Auch "die herausfordernden Marktbedingungen der Euro-Krise" machten die Schritte unausweichlich.

Die Gewerkschaft ver.di kritisierte die Abbaupläne scharf. "Das ist das falsche Signal an Kunden und Beschäftigte", sagte Bundesvorstandssprecher Christoph Schmitz der "Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung" (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht. Das Problem bei Karstadt "sind nicht die Personalkosten, sondern fehlende Investitionen in die Modernisierung der Filialen und die Sortimentsgestaltung".

Der Stellenabbau soll den Angaben zufolge bis Ende 2014 in zwei Phasen erfolgen und "nach Zustimmung des Aufsichtsrats und unter Einbeziehung der Sozialpartner so sozialverträglich wie möglich umgesetzt werden", hieß es in der Mitteilung des Unternehmens. Der Schritt soll demnach "primär" über Frühpensionierungen, Nichtverlängerungen befristeter Verträge sowie freiwillige Austritte erfolgen. "Sowohl das Management als auch der Eigentümer sind fest entschlossen, Karstadt durch ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld zu steuern und bleiben dem Unternehmen langfristig verbunden".

Karstadt kündigte zugleich die Rückkehr zum Flächentarifvertrag des Einzelhandels zum 1. September 2012 an. "Damit erhalten die Mitarbeiter von Karstadt zugleich ihr volles Entgelt wie vor dem zeitlich befristeten Verzicht", hieß es in der Mitteilung weiter. Dies bedeute, dass die Mitarbeiter 2012 zum ersten Mal seit sechs Jahren unter anderem wieder ihre volle Tarifliche Sonderzuwendung ("Weihnachtsgeld") bekämen. Die zeitlich befristete Aussetzung von Teilen des Flächentarifvertrags wurde 2009 vereinbart, um das Unternehmen wieder in die Spur zu bringen. //dapd


 

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